Seit der letzten Zieldurchfahrt von Michael Schumacher beim Großen Preis von Brasilien ruhen die Motoren. Höchstens für ein paar Demorunden wurden die Boliden in den letzten Wochen seit Interlagos aus der Garage gelassen. Damit ist in genau einer Woche Schluss! Dann beginnen auf dem Paradetestkurs in Barcelona die Wintertestfahrten 2006/2007. Den Anfang macht bereits in dieser Woche BMW Sauber. Die Weiß-Blauen lassen Alex Zanardi und Marco Holzer im Rahmen des Formel BMW Weltfinales einige Runden in einem F1.06 drehen. Danach geht es am Dienstag, den 28. November richtig los.

Fahrer & Teams Die mit Spannung erwarteten Debüts von Kimi Räikkönen bei Ferrari und Fernando Alonso bei McLaren Mercedes wird es in diesem Jahr allerdings noch nicht geben. Die beiden Stars haben noch Verträge bis zum Jahresende und dürfen erst 2007 für ihre neuen Rennställe ins Auto steigen. Dafür werden einige andere Piloten in den Genuss ihrer neuen Autos und Teams kommen. So werden wir Heikki Kovalainen im zweiten Renault und Mark Webber im Red Bull sehen. Zudem wollen sich einige weitere Fahrer für ein Engagement in der Saison 2007 empfehlen - dazu gehört auch Timo Glock, der für BMW Sauber in Barcelona und Jerez testen darf.

Autos & Motoren Das Zeitalter der Motoren-Einfrierung hat begonnen. Doch die Auswirkungen dessen werden sich erst ab Saisonbeginn 2007 zeigen. Bei den Tests werden zumindest in diesem Jahr noch einige andere Aggregate zum Einsatz kommen, so zum Beispiel bei Red Bull, wo Mark Webber noch mit Ferrari-Power testen wird. Erst mit dem neuen RB3 aus der Feder von Adrian Newey erfolgt Anfang 2007 der Wechsel zu Renault-Triebwerken. Apropos neue Autos: Im letzten Jahr überraschte Toyota gleich am ersten Testtag der Wintersaison 2005/2006 Ende November mit dem neuen TF106. Diesmal dürften solche Überraschungen ausgeschlossen sein, die neue Fahrzeuggeneration wird geschlossen Anfang 2007 debütieren - aber einige neue Teile und Komponenten werden schon jetzt direkt zum Einsatz kommen und auf Herz und Nieren getestet.

Reifen & Mischungen Die Reifen waren das große Thema des letzten Winters. Das wird auch diesmal so sein, allerdings aus einem anderen Grund: Nach dem Ausstieg von Michelin tritt Bridgestone schon ein Jahr früher als geplant als Reifenmonopolist auf. Der Reifenkrieg und das sinnlose Abspulen von endlosen Testkilometern hat ein Ende. Deshalb finden in diesem Jahr auch nur drei mehrtägige Testfahrten aller Teams statt. Mehr Reifen stellt Bridgestone nicht zur Verfügung, für kurze Zeit wurde sogar darüber spekuliert, dass einige Teams noch einmal auf Michelin-Pneus zurückgreifen könnten, um zusätzliche Tests zu absolvieren. Dazu wird es aber nicht kommen. Dafür plant Bridgestone bei allen drei Testwochen die gleiche Reifenspezifikation einzusetzen; sollte diese sich bewähren, dürfte sie auch beim Saisonauftakt in Melbourne zum Einsatz kommen.

Jerez & Barcelona Bislang haben sich zehn der elf Teams für die Wintertestfahrten in Barcelona und Jerez angemeldet. Als einziges Team taucht Spyker nicht in den Teilnehmerlisten auf. Somit machen vom 28. November bis 1. Dezember Renault, McLaren, Ferrari, Toyota, Williams, Honda, BMW Sauber, Red Bull, Super Aguri und Toro Rosso den Anfang. Dabei werden alle Teams bis auf Toyota und Ferrari vom 28. bis 30. November auf dem Circuit de Catalunya zugegen sein. Ferrari testet sogar die ganze Woche vom 28. November bis 1. Dezember. Toyota greift erst am 29. ins Testgeschehen ein und testet ebenfalls bis zum 1. Dezember.

Vom 5. bis 8. Dezember geht es dann in Jerez weiter. Dort sind abermals die gleichen zehn Teams im Einsatz. Während Ferrari schon am 5. zum Testen ausrückt, beginnen die anderen Rennställe erst am 6. mit ihren Abstimmungsarbeiten. In der Folgewoche geht es in Jerez in die zweite Runde. Wieder beginnt Ferrari schon früher: Die Italiener testen vom 12. bis 15. Dezember. Zeitgleich mit ihnen startet Toyota am 12. seine Testfahrten, beendet diese aber schon am 14. Dezember. Die anderen acht Teams fahren vom 13. bis 15. Dezember. Mögen die Tests beginnen...