Zehn Jahre lang war David Coulthard einer der Direktoren der GPDA und hat damit, seiner Meinung nach, der Formel 1 viel von dem zurückgegeben, was er von ihr genommen hat. Im September wurden er und seine anderen Direktions-Kollegen, darunter auch Michael Schumacher, nun von Fernando Alonso, Ralf Schumacher und Mark Webber abgelöst. Mit seinen Nachfolgern hat Coulthard weniger ein Problem, als mit jenen, die sich weigerten, Verantwortung zu übernehmen.

"Michael hat viel von der Formel 1 genommen, aber er hat auch viel gegeben. Ich habe weniger genommen und weniger gegeben, aber ich habe sicher gegeben", sagte er gegenüber dem Magazin F1 Racing. Als Beispiel für die andere Seite, wo nur genommen wird, nannte er Rubens Barrichello. "Ich bin mit ihm jahrelang Rennen gefahren und er ist ein netter Typ, aber er kommt nur, macht sein Rennen und verzieht sich wieder", ärgerte sich der Schotte. Auch Nico Rosberg hat Coulthard nicht gerade erfreut, als der Red Bull-Pilot dem jungen Deutschen vorschlug, sich um das Direktoren-Amt in der GPDA zu bewerben und Rosberg, laut Coulthard, nur mit "auf keinen Fall" antwortete.

"Die GPDA ist der einzige Weg, durch den sie ihren Sport beeinflussen können und sie wollen davon nichts hören", meinte Coulthard, "Ich kann mir nicht vorstellen, warum jemand nicht in dem Forum aktiv sein will, durch das er die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass er sicher nach Hause kommt, nachdem er einen Tag in einem der 22 schnellsten Autos der Welt um eine Rennstrecke gerast ist. Wenn also jemand wie Nico sagt, er sei nicht bereit, dann ist das Blödsinn."

Dabei scheint Coulthard etwas missverstanden zu haben. Denn Nico kann sich sehr wohl eine Mitarbeit in der GPDA vorstellen, nur eben noch nicht zu diesem frühen Zeitpunkt seiner Karriere. "Ich interessiere mich dafür und bemerke einfach manche Sachen, die andere nicht sehen", verriet er nach den Wahlen. Im Moment müsse er seine Energie aber auf andere Sachen lenken. Sein Alter und seine relative Unerfahrenheit wären jedoch kein Hinderungsgrund gewesen - im Gegenteil: "Es war in der Diskussion einen von der jungen Generation reinzubringen", enthüllte er. "Aber ich habe von vorneherein gesagt, dass ich es momentan nicht machen möchte."