Mehr als ein Fernsehzuschauer war am vergangenen Sonntag sehr überrascht, als Michael Schumacher auf die Frage, wen er denn bei den deutschen Fahrern als potentiellen Nachfolger sehe, seinen Bruder mir keinem Wort erwähnte. "Wir haben viele gute deutsche Rennfahrer. Nick (Heidfeld) hat gezeigt, was er mit einem guten Auto leisten kann. Und mit Sebastian Vettel haben wir einen neuen Nachwuchsfahrer," sagte Schumacher bei RTL. Dann die Frage: "Habe ich jemand vergessen? Nein, das sind die zwei wichtigsten Namen." Eine böse Ohrfeige für den jüngeren Bruder, dem der Rekordweltmeister offenbar nicht viel zutraut.

Ralf Schumacher, der die Strecke mit Ehefrau Cora schon kurz nach dem Rennen verließ, hatte schon im Vorfeld der Rücktrittserklärung seines Bruders zugegeben, dass er kaum noch mit seinem großen Bruder spricht. "Wir reden über so etwas nicht, dafür ist unsere Beziehung nicht eng genug. Ich werde es vermutlich per SMS von Toyota erfahren," meinte er. "Ich verstehe das ganze Bohei nicht, wenn Michael weg ist, gibt´s einen schnellen Fahrer weniger." Gegenüber der Bild Zeitung meinte Ralf nur lapidar, dass es ja nichts besonderes sei, wenn sich Brüder nicht allzu gut verstehen. "Michael und ich sind eben verschiedene Typen. Wir haben unterschiedliche Interessen, unterschiedliche Leben. Ein Bruder muss doch auch nicht der beste Freund sein."