Es war ein Funkspruch, der Michael Schumacher eine der dunkelsten Stunden seiner Karriere bescherte; damals am 12. Mai des Jahres 2002 am A1-Ring in Spielberg. "Let Michael pass for the championship", funkte Jean Todt dem damaligen Teamkollegen Rubens Barrichello ins Auto. Vier Jahre später war es beim Ferrari-Heimrennen in Monza erneut ein Funkspruch, der einen bedeutenden Moment in Michael Schumachers Karriere besiegelte: "Die letzte Runde war besonders emotional", verriet er. "Nach der Ziellinie sagte ich allen meinen Freunden im Team über Funk, was ich gleich bekannt geben würde - da war es sehr schwierig die Emotionen unter Kontrolle zu halten."

In diesem Tempo ging es weiter: "Das war ein unglaublicher Sieg für unsere Fans und es war ein genauso unglaubliches Gefühl zusammen mit Jean auf dem Podium zu stehen. Von da oben konnten wir ein Meer aus Fans sehen - man konnte die Liebe für Ferrari praktisch spüren!"

Entsprechend fehlten auch Jean Todt die Worte. "Ich weiß gar nicht worüber ich zuerst sprechen soll: den fantastischen Sieg oder Michaels Ankündigung seines Rücktritts. Natürlich wusste ich schon eine ganze Weile über seine Entscheidung Bescheid, aber es war trotzdem ein ganz besonderer Moment."

Ein Moment, dem in diesem Jahr noch drei weitere ganz besondere Momente folgen sollen - an deren Ende soll am Rennsonntag in Brasilien der 8. Weltmeistertitel von Michael Schumacher stehen. "Wir haben einen starken Gegner, sind aber sehr entschlossen und motiviert beide Titel zu gewinnen." Dafür schickt Ferrari ab China ein neues Aerodynamikpaket ins Rennen. Auch Felipe Massa will in den letzten drei Rennen alles für seinen Arbeitgeber und seinen "tollen" Teamkollegen geben. "Es ist eine Ehre zusammen mit ihm zu fahren - er ist ein leuchtendes Beispiel für uns alle." Jetzt gilt es für Jean Todt den passenden Abschluss zu schaffen: "Wir möchten dieses Kapitel in unserer Geschichte auf die bestmögliche Art und Weise beenden."