Wer durch das Fahrerlager von Monza schlendert, bekommt schnell den Eindruck, dass alle nur wegen einer kleinen Mitteilung am Sonntagspätnachmittag hier sind. Dass vorher noch ein Formel 1-Rennen gefahren wird, scheint nur eine unvermeidliche, aber lästige Nebensache zu sein. Michael Schumacher versuchte die Manie um seine Zukunftsentscheidung gleich im Keim zu ersticken: "Es ist ja offensichtlich, was ihr alle wissen wollt. Bevor wir mit unserem Frage- und Antwortspielchen beginnen, möchte ich dafür um Verständnis bitten, dass wir nicht darauf eingehen werden", eröffnete er seine donnerstägliche Presserunde.

Kommen wir also zum Wesentlichen: dem Italien GP. "Die Tests haben gezeigt, dass es hier sehr eng zugehen wird", blickte Schumacher auf die kommenden drei Tage. "Hockenheim war das letzte Rennen, wo wir einen deutlichen Vorteil hatten. Danach war es immer eng. Es wird entscheidend sein, wer das Auto besser an die Bedingungen anpassen kann. Wenn uns das gelingt, dann haben wir eine tolle Chance. Wenn nicht, werden wir diese Chance nicht erhalten."

Eine vorzeitige Titelentscheidung erwartet er nicht. "Es wird bis zum letzten Rennen gehen. Beide Seiten werden sich verbessern, aber es hängt davon ab, wem das schneller gelingt." Von den vielen Spekulationen lässt er sich nicht ablenken. "Wir haben die Mitteilung so gelegt, dass sie uns am allerwenigsten stört - denn wir sind mitten im WM-Kampf", sagte er in ruhigem Tonfall. Am Ende vielleicht doch ein schlechtes Omen für die alles beherrschende Mitteilung am Sonntag?