Vor einem Rennwochenende einen Fahrer zu fragen, was er sich denn erwartet, ist das gleiche, wie eine Schallplatte mit Kratzer aufzulegen. Na gut nicht ganz, aber die Wahrscheinlichkeit, immer relativ ähnliche Antworten zu bekommen, ist sehr hoch. So antwortete Ralf Schumacher am Donnerstag auf die Frage, mit welchen Erwartungen er ins Wochenende gehe: "Mit den gleichen wie immer. Wir hoffen natürlich einen Platz in den vorderen Punkterängen erreichen zu können."

Dass dieser Wunsch aber auch im Bereich des Möglichen ist, hat Ralf schon gezeigt. Zuletzt in Istanbul, wo er trotz Erstkurvenkollision als Siebter ins Ziel kam. Deswegen glaubt er auch: "Wenn wir einmal ein Wochenende ohne Probleme haben, dann ist, denke ich, noch sehr viel drin. Wir haben in den letzten Rennen den Rennspeed gehabt, um ganz vorne mitzufahren, auch in der Türkei wieder. Es ist halt relativ viel kaputt gegangen bei meinem ersten Zusammenstoß. Von daher waren wir sehr schnell unterwegs - speziell ab der Safety-Car-Phase."

Nach den Tests in der vergangenen Woche ist er jedenfalls nicht vom Glauben an eine gute Platzierung abgekommen. Weiterentwicklungen am Auto gibt es ohnehin ständig und auch die Reifentests waren positiv. Der neue Belag machte ihm noch nicht so viel Freude. "Es war rutschiger, aber das wird sich über das Wochenende verändern", sagte Schumacher.

Und wer Schumacher heißt muss an diesem Wochenende selbstverständlich auch viele Fragen zu Schumacher beantworten, denn immerhin wollen ja alle schon vorher wissen, was am Sonntag passieren wird. Zumindest alle außer Ralf und jedem Menschen, der vielleicht am Sport selbst interessiert ist. Ralf, der im neutralen Österreich lebt, meinte zu dem ganzen Theater um Rücktritt oder nicht: "Ich bin da genauso außen vor, wie jeder andere auch. Nur mit dem Unterschied, dass es mich nicht ganz so interessiert und das ich respektiere, welchen Zeitpunkt er ausgesucht hat."