Daniel Ricciardo erwischte einen eher bescheidenen Start in die Formel-1-Saison 2024. Nach vier Renn-Wochenenden konnte er immer noch keinen Qualifying-Erfolg gegen seinen Teamkollegen Yuki Tsunoda einfahren. Von dem anvisierten Aufstieg ins Werksteam 2025 scheint er weit entfernt zu sein. Die Felle für das angestrebte Red-Bull-Cockpit schwimmen langsam davon.

Beim Comeback der Formel 1 in China setzen die Racing Bulls deshalb auf eine altbewährte Maßnahme nach einem schwachen Saisonstart: Ricciardo ist ab diesem Grand Prix mit einem neuen Chassis unterwegs. Der Australier hofft dadurch wieder in die Spur zu finden. Er gesteht aber auch: "Wir haben nichts gefunden, was [am alten Chassis] falsch gewesen wäre".

Schlechter als sein Teamkollege! Droht Ricciardo das Aus? (09:31 Min.)

Daniel Ricciardo: Neues Chassis für klaren Kopf

"Aber es gibt manchmal Dinge, die sichtbar oder nicht sichtbar sind. Vielleicht hilft es auch nur dabei, meinen Kopf frei zu bekommen", erklärte Ricciardo weiter. Der 34-Jährige hielt aber fest, dass sein persönlicher Saisonstart keinen Einfluss auf das Entwicklungstempo des neuen Chassis gehabt hatte.

"Es war immer der Plan, das neue Chassis bis hier fertig zu haben. Aber nachdem wir schon im fünften Rennen sind, habe ich meine Hand gehoben und gesagt, dass ich es nehme, wann immer es bereit ist", führte er weiter aus. "Es ist eine weitere Box, die wir abhaken, nur um sicherzugehen", relativierte er die Bedeutung der Umstellung.

Abgesehen von dieser technischen Änderung an seinem Dienstwagen will sich aber Ricciardo nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Egal ob es jetzt mein altes oder mein neues Chassis ist. Es ändert meine Herangehensweise ans Wochenende nicht", so der 34-Jährige.

Nach vier Qualifying-Niederlagen in Serie zum Auftakt des Jahres kommt Ricciardo Shanghai gerade recht. Auf der ostasiatischen Strecke lieferte er schon einige gute Rennen. 2018 feierte er noch für Red Bull den Sieg beim China-GP, ein Jahr später sammelte er dort seine ersten Renault-Punkte.

Wie 2019: China als Initial-Zündung für Ricciardo-Saison?

"Ich hatte hier einige gute Wochenenden. Etwa 2019 mit Renault als ich in Melbourne und Bahrain zu Beginn der Saison Probleme hatte und China war das Wochenende, von dem an ich dann richtig durchstartete", verglich Ricciardo die derzeitige Situation mit derjenigen, die er beim letzten China-GP vorfand.

Was ihm im teaminternen Duell noch in die Karten spielen könnte: Tsunoda bestritt aufgrund der fünfjährigen Pause des Rennens wie eine Reihe anderer Fahrer noch keinen einzigen Grand Prix auf dem Shanghai International Circuit. Aufgrund des Sprint-Formats bleibt dem Japaner nur eine Session, um sich auf das Wochenende einzuschießen. Einen Vorteil, den Ricciardo aufgrund der Simulator-Vorbereitung aber nicht überbewerten will.