"Der Ferrari-Longrun war beeindruckend", gab selbst Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nach dem Trainingstag in Australien zu. Im zweiten freien Training war Charles Leclerc auch auf eine Runde der schnellste Pilot. Auch Carlos Sainz fühlte sich nach Blinddarm-Operagion wohl. Nutzte die Scuderia einen höheren Motormodus oder ist die Pace echt?

Charles Leclerc: Sind in einer besseren Position als in den letzten zwei Rennen

Schon an den vergangenen zwei Rennwochenenden zeichnete sich ab, dass Ferrari die klare zweite Kraft der Formel 1 ist. Dieser Eindruck scheint sich in Australien zu verstärken. Nicht nur auf eine Runde war die Scuderia beeindruckend schnell, sondern auch auf Distanz schien der Sf-24 konkurrenzfähig.

"Ich glaube, dass wir in einer besseren Position als in den letzten beiden Rennen sind. Aber Red Bull hat nicht gepusht. Sie sind denke ich immer noch vorne. Aber wir haben hier unsere beste Chance in dieser Saison", so Charles Leclerc nach den ersten beiden Trainings.

Besonders die scheinbar starke Rennpace macht dem Monegassen Hoffnung. "Die Rennpace sah sehr gut aus. Aber das ist schwer zu vergleichen, andere hatten Verkehr", so Leclerc. "Wir müssen aber weiter hart arbeiten, denn morgen werden wir sicher einige Überraschungen sehen."

Leclerc lag in FP2 auf eine Runde knappe vier Zehntel vor Max Verstappen. Doch ein so deutlicher Abstand ist kaum vorstellbar. Das untermalt auch Dr. Helmut Marko. "Also ich glaube in der Quali-Simulation ist Ferrari mit voller Power gefahren, wir nicht. Das sehe ich nicht so kritisch", so der gebürtige Grazer bei Sky Deutschland.

Carlos Sainz: Ich werde versuchen, die Pole zu holen!

Doch Charles Leclerc ist nicht der einzige Ferrari-Pilot. Nach Zwangspause in Saudi-Arabien ist Carlos Sainz in Australien wieder mit von der Partie, auch wenn noch nicht bei 100 %. "Ich fühle mich okay. Natürlich bin ich nach so einem Tag müde und physisch noch nicht bei 100%. Aber ich hatte einen guten Tag und konnte das gesamte Programm fahren", fasst Sainz seinen ersten Tag bei Ferrari zusammen.

Die Ziele des Spaniers für dieses Wochenende sind dennoch so hochgesteckt wie eh und je. "Ich werde morgen versuchen, die Pole zu holen. Das scheint in Reichweite, wenn ich mich noch etwas steigern kann, werde ich in dem Kampf sein", kündigt Sainz an.

So schnell wie Teamkollege Leclerc war Sainz heute zwar nicht, doch das war auch nicht das Ziel. Sainz will seine Pace langsam, aber sicher aufbauen. "Charles sah heute sehr schnell aus. Ich bin das eher Schritt für Schritt angegangen und wollte einen Rhythmus aufbauen."

"Ich bin nicht ans Limit des Autos oder mein Limit gegangen. Aber mit mehr Runden und etwas mehr Vertrauen, werde ich morgen denke ich schneller sein. Dann kann ich hoffentlich mit Charles kämpfen", so Sainz. Hier seht ihr das gesamte Ergebnis des zweiten freien Trainings.