Rapper Drake enthüllt Saubers neuen, irgendwie nach Fleisch-klingenden Teamnamen, aus dem ehemaligen Minardi wird eine Kreditkarte - die beiden letzten Namensänderungen in der Formel 1 stoßen nicht unbedingt auf Gegenliebe. Ungewöhnliche Teamnamen in der Formel 1 sind aber kein neues Phänomen. Eine kurze (Flop-)Liste der Kuriositäten.

Es können nicht alle nach dem berühmten Enzo Ferrari benannt sein. Wie Haas nach dem US-amerikanischen Eigner Gene Haas oder Williams nach Gründer Sir Frank Williams. Bruce McLaren fungiert als Namensgeber von McLaren oder Tochter Mercedes von Unternehmer Jan Jellinek. Gründernamen sind bei Teambenennungen ein heißer Tipp, auch bei den etwas eigentümlichen.

Sushi, Frauennamen und Life ist Life in der Formel 1

Maki Engineering
Kein japanisches Gericht, sondern nach Honda das zweite Motorsportteam, das mit selbst konstruierten Fahrzeugen in der Formel 1 antrat. Im Gegensatz zu den Mannen aus Sakura allerdings mit weitaus weniger Erfolg.

Howden Ganley im Maki F101
Howden Ganley scheiterte im Maki F101 in der Qualifikation, Foto: LAT Images

Von 1974 bis 1976 versuchte das Team Fuß zu fassen - abgesehen von einem Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus schafften sie es zu keinem Grand Prix oder scheiterten an der Qualifikation. Ihr Auto, mit angeblichen 150 Kilo Übergewicht, galt als laienhaft konstruiert und sogar potenziell gefährlich.

Life Racing
Life Racing war ein italienisches Team mit Sitz in Formigine, das 1990 in der Formel 1 antrat. Der Name konstruiert sich aus der englischen Übersetzung des Familiennamens des Gründers: Ernesto Vita. Viel Leben hatte der Auftritt des Teams nicht: Das Auto schaffte meist nur ein paar langsame Runden, bevor es kaputtging. Die Vorqualifikation war das Maximum der Gefühle. Zwei Runden vor Saisonende zog Vita den Stecker.

Bernie Ecclestone versuchte zuvor bereits mehrmals, Vita zur Aufgabe des Projekts zu bewegen. Grund: Er hielt den Eindruck, den Life Racing machte, für schädlich. Ein Nebeneffekt von Teams wie Life Racing, Coloni und Andrea Moda Formula waren die Einführung von hohen Antrittsgebühren. Damit soll ein gewisses technisches und finanzielles Niveau sichergestellt werden.

Lyncar
Ähnlich wie bei Sauber (das C in den Autonamen steht für Peter Saubers Frau Christiane) diente auch beim britischen Team Lyncar die Ehefrauen als Namensgeber. Die Firmengründer Martin Slater und Graham Coaker waren mit Lyn und Carol verheiratet - eine schöne Hommage, die aber nicht von Erfolg gekrönt war. 1974 versuchte das Team sich erfolglos zu qualifizieren, 1975 nahm Fahrer John Nicholson an einem Rennen teil, verunfallte und wurde auf P17 gewertet.

1974 schaffte es Lyncar zu keinem einzigen Rennen, Foto: Sutton
1974 schaffte es Lyncar zu keinem einzigen Rennen, Foto: Sutton

Goldie Hexagon Racing
Die Londoner Autohändler und Namensgeber John Goldie und Hexagon of Highgate gründeten den Rennstall 1974. Ein Jahr hielt es Goldie Hexagon Racing in der Königsklasse. Das Team war mit John Watson ein Ein-Mann-Team - Watsons beste Platzierung war ein vierter Platz in Österreich. Sein Teamkollege Carlos Pace konnte sich bei dem einen Rennen, an dem er teilnahm, nicht qualifizieren.

Goldie Hexagon Racing John Watson 1974
Nachbesprechung des siebten Platzes von Johan Watson bei Goldie Hexagon Racing, Foto: LAT Images

Von Mastercard zu Visa in der Formel 1

Zakspeed
Mit Zak Brown hat der deutsche Rennstall nichts zu tun. Der Name ergibt sich aus dem des Gründers Erich Zakowski und dem englischen Wort für Geschwindigkeit. Das Team ging von 1985 bis 1989 an den Start. Ursprünglich mit eigenem Turbomotor, lieferte ab 1898 Yamaha die Motoren.

Bernd Schneider 1988 in Brasilien in seinem Zakspeed, Foto: Sutton
Bernd Schneider 1988 in Brasilien in seinem Zakspeed, Foto: Sutton

Mit eigenem Motor konnte das Team einige Top-10-Platzierungen, aber noch viel mehr Ausfälle einfahren. Martin Brundle gelang in San Marino 1987 mit P5 das beste Ergebnis. Mit Yamaha-Motor ab 1989 lief dann gar nichts mehr, und der Australien-GP 1989 war das letzte Rennen des Teams.

MasterCard Lola
Visa Cash App RB ist nicht die erste fahrende Kreditkarte. 1997 ging Mastercard Lola F1 Team an den Start, meist nur Lola genannt. Finanziert nicht von Mastercard direkt, sondern von einem Crowdfounding-Projekt, bei dem Mastercard-Kunden für Mitgliedsbeiträge Formel-1-Merch bekommen sollten. Das Projekt scheiterte und Lola musste sich hauptsächlich mit Krediten finanzieren.

Das MasterCard-Finanzierungs-Projekt scheiterte kläglich, Foto: Sutton
Das MasterCard-Finanzierungs-Projekt scheiterte kläglich, Foto: Sutton

Als Tochterunternehmen des Traditionsherstellers Lola Cars war das Unternehmen nicht von Erfolg gekrönt. Die träge Finanzierung trug ihren Teil dazu bei. Einmal trat das Team an, schaffte es allerdings nicht zum Rennen. Nach nicht einmal einem Jahr ging das Projekt frühzeitig insolvent.

Formel-1-Teamnamen: Ehrenwerte Nennungen

Von MasterCard zu Visa schließt sich der Kreis. Kuriose Teamnamen gäbe es noch genug: Von Barclay Nordica Arrows BMW (1984) über Guinness Rizla+. March (1981) hin zu Warsteiner Arrows Racing with Penthouse Rizla+ (1980). Nicht zu vergessen Durex Team Surtees (1978), Iberia Airlines (1977), The Chequered Flag Racing with Richard Oaten (1974) oder die Flame Out Team Surtees (1972). Ende ist vorerst (siehe Stake und Visa Cash App) keines abzusehen.

Bei Ferrari ist nicht der Teamname kurios, aber öfters die Namen ihrer Formel-1-Autos. Ganz anders 2024. Warum das so ist könnt ihr hier nachlesen.