Charles Leclerc sah lange Zeit wie ein wirklicher Siegeskandidat für den Las Vegas GP aus. Auf den Medium-Reifen hatte er sogar gegenüber Max Verstappen die Oberhand, doch durch ein Safety Car verlor er seine Siegchance. Auf älteren Reifen war der Monegasse ohne wirkliche Chance. Ein Stopp in der Safety-Car-Phase war keine Option.

Safety-Car-Pech raubt Leclerc Siegchance

Leclerc startete den Grand Prix in der Stadt der Sünden von Platz eins. Den behielt er jedoch nur wenige Meter. Max Verstappen bremste sich von weiter hinten neben dem Ferrari und drückte ihn von der Strecke. Dafür erhielt der Niederländer im Nachgang eine 5-Sekunden-Strafe. "Der Start war schwierig, Max hat da denke ich Grip verloren", blickt Leclerc auf die Szene zurück.

Red Bull-Pilot Max Verstappen überholt Polesetter Charles Leclerc im Ferrari nach dem Start
Am Start ging es zwischen Verstappen und Leclerc eng zu, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Doch nach der Startphase konnte der Monegasse die Pace des SF-23 voll ausspielen. "Aber danach war die Pace gut!" Leclerc blieb an Verstappen dran und konnte gegen Ende des Stints auf den Mediums sogar vorbeiziehen. Verstappen fiel durch seine fünf-Sekunden-Strafe nach dem Stopp vorerst deutlich zurück.

Der Knackpunkt des Rennens: Runde 26. Das Safety-Car kommt auf die Strecke. Leclerc, der seinen Stint mit den Mediums etwas länger zog hatte gerade erst auf frische Reifen gewechselt und führte Boxenstopp bereinigt das Feld an. Folglich entschied sich die Scuderia die gerade erst gewechselten Reifen nicht zu wechseln und stattdessen die Position auf der Strecke zu sichern. Alle Autos hinter Leclerc wechselten jedoch auf frische Pneus.

"Bei Charles ist es frustrierend, aber das SC kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Vier Runden nachdem wir auf die neuen Reifen gewechselt hatten. Wir waren in einer anderen Situation als Max, für ihn ear es ein No-Brainer", so Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur. Ein erneuter Wechsel auf frische Reifen sei keine Option gewesen, betonte Vasseur.

Leclerc freut sich über tolles Racing und Last-Minute-Attacke

Die Führung verlor Leclerc im Anschluss an Max Verstappen, doch auch der zweite Platz blieb vorerst nicht in Leclercs Hand. Der Monegasse verbremste sich in Kurve 12 und verschenkte den zweiten Platz so an Sergio Perez.

Danach arbeitete sich Leclerc wieder an Perez heran. In der letzten Runde wagte der Monegasse den Überraschungsangriff auf den Red-Bull-Piloten - mit Erfolg. "Ich habe es wirklich genossen, den zweiten Platz mit so vielen tollen Kämpfen zu ergattern. Wir haben nichts liegen gelassen und es war wirklich aufregend Checo noch den zweiten Platz abzunehmen", so Leclerc selbst.

Jetzt darf sich der Monegasse auf das Saisonfinale in Abu Dhabi freuen. Im Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ist nach wie vor alles drin. Durch das Podium des Monegassen ist Ferrari auf vier Punkte an die Silberpfeile herangerückt. "Wir haben ein Ziel, vor Mercedes zu beenden. Wir sind vier Punkte hinten, das wird unser, aber auch mein persönliches Ziel", sagte Frederic Vasseur.