Verstappen in Katar auf Pole, Verwirrung um Ergebnis wegen Track Limits

Max Verstappen startet beim Formel-1-Rennen in Katar von der Pole Position. Der Red-Bull-Pilot ließ der Konkurrenz am Freitagabend im Qualifying für den Grand Prix keine Chance und startet am Sonntag zum zehnten Mal in dieser Saison und zum 30. Mal in seiner Karriere vom ersten Startplatz. Unmittelbar nach dem Zeittraining gab es Verwirrung um das Ergebnis, nachdem die Stewards Track-Limit-Verstöße nicht umgehend geahndet hatten. Zunächst verlor Lando Norris Platz zwei, dann wurde auch sein McLaren-Teamkollege Oscar Piastri von der dritten auf die sechste Position relegiert. Die Mercedes-Fahrer George Russell und Lewis Hamilton erbten die Plätze zwei und drei. Für Carlos Sainz und Sergio Perez war das Qualifying mit dem Aus im Q2 ein Desaster. Hier im Formel-1-Liveticker aus Katar gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.

Das Q3 wurde von Bottas eröffnet, der es zum erst dritten Mal in dieser Saison ins Q3 schaffte. Hinter dem Alfa Romeo folgten Leclerc, Alonso, Norris, Piastri, Ocon, Verstappen, Russell, Gasly und Hamilton. Norris legte mit 1:24.088 Minuten die erste Bestzeit vor, bekam seine Zeit aufgrund eines Track-Limit-Verstoßes in Turn fünf jedoch gestrichen. Den Ton gab einmal mehr Verstappen an, der mit 1:23.778 Minuten die Konkurrenz im ersten Run gnadenlos distanzierte.

Hamilton sortierte sich als Zweiter mit über eine halben Sekunde Rückstand ein. Dahinter folgten Russell, Piastri, Leclerc, Ocon, Alonso, Gasly und Bottas. Bis auf Bottas hatten alle Fahrer für den ersten Versuch bereits frische Soft-Reifen aufgezogen. Norris wurde ohne gültige Runde auf Rang zehn geführt.

Verstappen führte den Showdown um die Pole Position im finalen Run als erster Fahrer auf der Strecke an. Hinter dem Red-Bull-Fahrer folgten Bottas, Leclerc, Alonso, Norris, Ocon, Russell, Hamilton, Piastri und Gasly. Dem amtierenden Champion gelang keine Verbesserung, doch seine Bestzeit blieb für die Konkurrenz unantastbar. Norris nutzte seine letzte Chance und katapultierte sich auf Startplatz zwei.

Mit weniger als drei Zehntelsekunden Rückstand hielt er als einziger Fahrer einigermaßen den Anschluss an Verstappen, doch die Freude währte nicht lange. Aufgrund einer Verletzung der Track Limits in Kurve zehn verlor er Platz zwei und wurde ohne gültige Zeit auf Position zehn zurückgeworfen. Piastri rückte dadurch zunächst auf Rang drei vor, doch auch der Australier hatte auf seiner schnellsten Runde die Track Limits in Kurve 14 missachtet. Er rutschte auf Platz sechs ab.

Russell und Hamilton erbten die Startplätze zwei und drei von den McLaren-Fahrern. Dahinter komplettierten Alonso, Leclerc, Piastri, Gasly, Ocon, Bottas und Norris die Top-10. Verstappen war mit über vier Zehnteln auf Russell einmal mehr in einer eigenen Liga. Zwischen dem Mercedes-Fahrer und Gasly auf Platz acht wurden lagen jedoch nur drei Zehntelsekunden.

Q1 in Katar: Verstappen und Norris geben den Ton an

Das war Q1: Nach nur einer Trainingssitzung war Track Evolution auch im Qualifying am Freitagabend von Beginn an der Schlüsselfaktor. Das Feld verlor im Q1 nicht viel Zeit und machte sich sofort an die Arbeit, mehr Gummi auf die erst wenige Wochen vor dem Rennwochenende neu asphaltierte Streckenoberfläche zu legen. Verstappen legte auf dem Soft-Reifen mit 1:26.804 die erste Bestzeit vor und war damit sofort sechs Zehntelsekunden schneller im Training. Im Verlauf des 18-minütigen Q1 purzelten die Rundenzeiten kontinuierlich.

Zur Halbzeit stand Alonso mit 1:25.685 Minuten an der Spitze. Mit Norris, Hülkenberg, Russell und Hamilton hatten vier Fahrer noch keine gültige Zeit gesetzt. Die Mercedes-Piloten hatten zu Beginn als einzige nicht auf den weichen Reifen gesetzt und wechselten nach einer schwachen ersten Hälfte von Medium auf Soft. Russell und Hamilton mischten sich auf dem C3-Reifen sogleich unter die Top-10. Drei Minuten vor Schluss stand Norris als letzter Fahrer ohne Rundenzeit da.

Der McLaren-Pilot korrigierte diesen Umstand mit einer neuen Bestzeit von 1:25.131 Minuten, unmittelbar bevor es in den Showdown ging. Kurz darauf wurde er um eine Zehntelsekunde von Verstappen unterboten. Wider Erwarten lauerten nicht alle 20 Piloten in den Schlussminuten auf die optimalen Streckenbedingungen. Verstappen und Magnussen steuerten auf den Plätzen eins und zwei vorzeitig die Box an.

Eine Minute vor Ablauf der Zeit befanden sich Lawson, Hülkenberg, Stroll, Zhou und Magnussen auf den K.o.-Rängen. Nur Hülkenberg gelang im letzten Versuch noch der Sprung ins Q2. Anstelle des Haas-Fahrers musste Williams-Rookie Sargeant wieder einmal vorzeitig Feierabend machen. Der US-Amerikaner schied als 16. aus und scheiterte dabei um eine Zehntelsekunde an Teamkollege Alex Albon.

Q2 in Katar: Debakel für Perez und Sainz

Das war Q2: Im 15-minütigen zweiten Teil ließen sich die Fahrer etwas mehr Zeit. Erst nach vier Minuten setzte Piastri die erste verwertbare Runde, war dabei aber über eine halbe Sekunde langsamer als Verstappens Bestzeit im Q1. Der Großteil der Fahrer rückte für den ersten Run mit gebrauchen Soft-Reifen aus. Verstappens erster Versuch war mit 1:24.758 Minuten sofort signifikant schneller als seine Runde im ersten Segment. Auf frischen Reifen war Gasly als Zweiter knapp eine halbe Sekunde langsamer.

Norris ließ sich abermals viel Zeit und hatte nach acht Minuten noch keinen Angriff auf die Bestzeit gestartet. Er hatte zwar einige Runden gedreht, war aber fast 27 Sekunden langsamer als Verstappen. Für die zweite Hälfte rückte der McLaren-Pilot auf neuen Soft-Reifen aus und hatte die Strecke dabei fast für sich alleine. Einzig Piastri, Leclerc und Sainz waren ebenfalls auf Zeitenjagd.

Mit drei Minuten auf der Uhr übernahm das McLaren-Duo mit Norris vor Piastri an der Spitze das Kommando. Weniger als eine halbe Zehntelsekunde trennten die Teamkollegen. Sie hatten ihr Pulver damit verschossen, während sich die Konkurrenz für den Konter auf die Strecke wagte. Verstappens Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Der Weltmeister schraubte die Bestzeit auf 1:24.483 Minuten herunter, womit er Norris zwei Zehntelsekunden abnahm.

Hamilton unterbot Verstappen im Showdown und eroberte mit 1:24.381 Minuten die Spitze. Ocon und Bottas lösten auf den Plätzen sieben und zehn in letzter Minute ihr Ticket für das Q3. Für Sainz und Perez reichte es hingegen nicht. Letzterem wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die Track Limits in Kurve fünf seine Rundenzeit gestrichen, mit der er es als Zehnter gerade so geschafft hätte. Sainz wurde darüber hinaus Gegenstand einer Untersuchung der Stewards, weil er auf seiner Runde aus der Box vermeintlich Verstappen blockiert hatte, der sich seinerseits auf einer Outlap befand.

Das Wetter: Die Außentemperatur betrug zum Start des Qualifyings um 20:00 Uhr Ortszeit 32 Grad Celsius und war damit nur geringfügig kühler als im Training drei Stunden zuvor. Der Asphalt war bei Dunkelheit unter Flutlicht mit 34 Grad Celsius etwa vier Grad kälter als in der Trainingssession. Die Luftfeuchtigkeit betrug 55 Prozent. Aus Nordwesten wehte mit 4 m/s ein schwacher Wind.