Das Formel-1-Rennen in Österreich mutierte zu einer Farce. Lewis Hamilton beklagte sich während dem Rennen über zahlreiche Track-Limit-Verstöße, die nicht geahndet worden seien. Stattdessen war es allerdings der Mercedes-Pilot selbst, der eine Strafe erhielt und infolge einer Untersuchung nach Rennende sogar noch ein zweites Mal bestraft wurde.

Hamilton war in der 17. Runde der erste in einer Reihe von Fahrern, die aufgrund von Track-Limit-Vergehen mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt wurden. Der Mercedes-Pilot passte anschließend bei seinen Konkurrenten genau auf und beklagte sich mehrmals über Fahrer, die in seinen Augen regelmäßig die Streckenbegrenzung missachteten.

Lewis Hamilton fordert Strafen gegen Perez und Norris

Noch bevor der Protest von Aston Martin eingelegt wurde und die FIA ihre Untersuchung ankündigte, unterstrich Hamilton seine Kritik. Gerichtet war seine Kritik vor allem an Sergio Perez und Lando Norris. "Sobald er (Norris) mich überholt hat, ist er mindestens zehnmal neben die Strecke gefahren und Perez hat dasselbe getan", sagte er.

"Perez fuhr etwa in Kurve 9 neben die Strecke und dann in Kurve 10 und er hat dafür keine Strafe bekommen", ärgerte er sich. Hamilton nahm vor allem den Red Bull Ring ins Visier seiner Kritik: "Sie müssen wahrscheinlich eine neue Lösung für diese Strecke finden, vor Jahren hatten wir kein so schlimmes Problem mit den Streckenlimits".

Ein Lösungsvorschlag von Hamilton ist, einfach die Limits zu ignorieren. "Wir sollen einfach von der Strecke fahren dürfen, ohne dass jemand eine Strafe bekommt", ergänzte er. Ein Lösungsvorschlag, den die FIA in einer Erklärung unterbreitete war, dass man in Zukunft anstelle der Asphalt-Auslaufzone Kiesbetten installiert. Doch die Lage gestaltet sich nicht so einfach: Spielberg befindet sich auch im Kalender der MotoGP. Für die Motorrad-Weltmeisterschaft sind Kiesbetten unpraktisch.

Formel 1: Sieben Fahrer für Track Limits bestraft

Hamilton kostete die Strafe, welche er im Rennen absitzen musste, eine Position im direkten Kampf gegen Fernando Alonso. Dadurch übernahm der Spanier praktisch kampflos Rang 6, den er bis ins Ziel halten konnte.

Insgesamt sieben Fahrer erhielten am Red Bull Ring eine Strafe, darunter neben Hamilton auch Carlos Sainz, der etwa zehn Runden vor Schluss die dritte Position noch an Sergio Perez einbüßte. Die weiteren Piloten, welche bestraft wurden, waren Esteban Ocon, Pierre Gasly, Logan Sargeant, Kevin Magnussen und gleich zweimal Yuki Tsunoda. Doch aufgrund der laufenden Untersuchung durch die FIA könnten nachträglich noch weitere Strafe hinzukommen. Das endgültige Resultat ist noch ausständig.

Update: Hamilton nochmal bestraft

Nach einer langen Untersuchung, während der die FIA insgesamt 1200 mögliche Vorfälle unter die Lupe nahm, wurden weitere Track-Limit-Strafen bestätigt. Doch nicht wie von Hamilton gefordert Perez oder Norris wurden von den Stewards bestraft.

Stattdessen war es der Mercedes-Fahrer selbst, dem ein weiterer Zeit-Penalty zugesprochen wurde. Hamilton erhielt zusätzlich zu seiner bereits im Rennen abgesessenen Strafe noch eine 10-Sekunden-Strafe. Diese warf den siebenfachen Weltmeister hinter seinen Teamkollegen. Damit landete er nur auf der achten Position, während Teamkollege George Russell auf P7 aufrückte.