In Silverstone der erste volle Einsatz - und schon in Barcelona der erste Testlauf. Pirelli plant den Einsatz einer neuen, auf die Performance der 2023er-Boliden angepassten Reifen-Spezifikation. Die neuen Autos der Königsklasse sind schneller als von den italienischen Reifen-Schöpfern aus Mailand gedacht, entsprechend höher muss die Belastungsgrenze werden. Doch wer könnte von den neuen Gummis profitieren - und wer könnte (noch weiter) ins Hintertreffen geraten?

Pirelli-Reifen stärken die Vorderachse - wer profitiert?

Noch ist keins der zehn Formel-1-Teams die neuen Pneus gefahren. Die erste Gelegenheit bietet sich den Teams am Freitag. Dort werden den Fahrern jeweils zwei neue harte Reifensätze mit der neuen Konstruktion zur Verfügung gestellt. "Abgesehen von der Nutzung einiger neuer Materialien ist die neue Spezifikation identisch zur alten", erklärt Pirelli-Motorsportchef Mario Isola den Unterschied zwischen den beiden Reifen-Versionen.

Werden die Fahrer auf der Strecke also keinen Unterschied spüren? "Wir werden die Reifen in Barcelona testen und sehen, wie sie sind", sagt Mercedes Trackside Engineering Director Andrew Shovlin. Dass eine neue Reifen-Spezifikation durchaus einen Effekt auf die Rangordnung des Formel-1-Feldes hat, ist in der Königsklasse keine Seltenheit.

So führte Pirelli nach Kritik auch zur Saisonmitte 2013 eine neue Reifen-Spezifikation ein. Ein Faktor, der durchaus zur drückenden Red-Bull-Dominanz in der zweiten Saisonhälfte beitrug. Sebastian Vettel stellte in diesem Zeitfenster den bis heute ungebrochenen Formel-1-Rekord von neun Siegen in Folge auf.

"Was wir glauben, ist, dass sie eine stärkere Vorderachse liefern", prognostiziert Shovlin. "Das wird wahrscheinlich ein Vorteil für die Autos sein, die eine stabilere Hinterachse haben", vermutet der Brite. Eine für alle Mercedes-Fans eher bedenkliche Nachricht. "Wir haben weniger Grip auf der Hinterachse, als wir gerne hätten. Red Bull hat mehr und kann früher aufs Gas gehen", beschrieb Lewis Hamilton seinen Schwarzpfeil zu Beginn der Saison. Kann die in Monaco erstmals gefahrene, neue Version des W14 diese Probleme beheben - oder droht nach rund zehn Jahren ein Déjà-vu der Formel-1-Saison 2013?

"Wir müssen noch mehr Daten als nur in Barcelona sammeln", bleibt Mercedes-Teamchef Toto Wolff zurückhaltend. "Hoffentlich können wir die Performance über die nächsten Rennen hinweg stark verbessern." Bis zum ersten vollen Einsatz der neuen Konstruktion in Silverstone bleiben Mercedes und den anderen Teams noch drei Grands Prix und in etwa fünf Wochen Zeit.

"Wir werden in Barcelona viel mit den Reifen arbeiten und versuchen zu verstehen, wie sie funktionieren", gibt Shovlin einen kleinen Ausblick auf die Arbeit des Teams in Barcelona. "Dann haben wir ein paar Rennen bis Silverstone Zeit, um zu entscheiden, wie wir das Auto an den neuen Reifen anpassen." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Barcelona gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Barcelona 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, Sky.de, Sky Youtube-Kanal, F1 TV Pro, ORF 1, SRF2)
19:00 Uhr - 20:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan