Ferrari startete das Formel-1-Rennwochenende in Saudi-Arabien mit großer Hoffnung. Nach zahlreichen Personal-Gerüchten rund um die Scuderia und einem katastrophalen Saisonauftakt in Bahrain kündigte das Team aus Maranello Besserung an. Im Gegensatz zu Bahrain soll der Jeddah Corniche Circuit den Ferrari-Piloten in die Karten spielen. Der Reifenverschleiß sei kein Problem mehr. Doch das Team bleibt realistisch: Red Bull bleibt die Speerspitze.

Dann die bittere Realität: Schon im ersten Training mussten sich Charles Leclerc und Carlos Sainz im Mittelfeld einreihen. Dabei landeten sie hinter den Bullen, Aston Martin und Mercedes. In der zweiten Session konnten auch die beiden Alpine-Fahrer die Zeiten der Ferrari-Piloten schlagen. Dabei fehlten Leclerc sieben Zehntel und Sainz knapp eine Sekunde auf die Bestzeit. Im Team aus Maranello herrscht jedoch alles andere als Unzufriedenheit.

Ferrari, Sainz: Training spiegelt nicht unsere wahre Pace wider

Carlos Sainz erzielte im 2. Training in Saudi-Arabien den zehnten Platz, Foto: LAT Images
Carlos Sainz erzielte im 2. Training in Saudi-Arabien den zehnten Platz, Foto: LAT Images

Trotz ernüchternder Trainingsergebnisse bleibt Sainz der Hoffnung treu. "Es fühlt sich so an, als wäre ich näher dran als in Bahrain. Offensichtlich spiegeln der Motormodus und die heutige Position nicht unsere wahre Pace wider", so der Spanier. Ferrari hatte zum Saisonauftakt insbesondere mit der Rennpace zu kämpfen. Daran hätte das Team aber gearbeitet. "Es gibt noch einiges an Leistung zu finden. Aber im Allgemeinen fühlt sich das Auto an, als wäre es im richtigen Fenster. Auf den Longruns sehen wir definitiv konkurrenzfähig aus."

Doch die Konkurrenz schläft nicht, das weiß auch der Ferrari-Pilot. "Natürlich ist Red Bull der klare Favorit", so Sainz. "Aston Martin und Mercedes sind mit uns da draußen." Den Traum vom Podium gibt der Spanier also noch nicht auf. "Ob es für einen Platz auf dem Podium oder einen Kampf an der Spitze reicht, werden wir sehen."

Ferrari, Leclerc: Wir haben noch einiges in petto

Charles Leclerc erzielte im 2. Training in Saudi-Arabien den neunten Platz, Foto: LAT Images
Charles Leclerc erzielte im 2. Training in Saudi-Arabien den neunten Platz, Foto: LAT Images

Auch Teamkollege Leclerc ist sich sicher, dass die Performance an diesem Wochenende deutlich besser sein wird. "Ich glaube nicht, dass wir schlecht sind. Es hat sich ehrlich gesagt, wirklich gut angefühlt. Die Rennpace scheint besser zu sein", so der Monegasse. Im zweiten Training sorgte Leclerc für einen kleinen Schreckmoment. Dabei erkundigte er sich am Funk nach dem Zustand seines neuen Motors. "Es war alles in Ordnung. Es gab ein paar Momente, in denen ich auf den Kerbs hochgeschaltet habe. Das bringt den Motor nicht gerade in die beste Lage. Also habe ich mich beschwert, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist."

Beide Ferrari-Piloten gingen im Freitagstraining mit neuen Verbrennungsmotoren auf die Strecke. Schon am Mittwoch gab die Scuderia bekannt, dass in Leclercs Bolide nun das dritte Motorsteuergerät eingebaut wurde. Da pro Saison und Fahrer nur zwei erlaubt sind, wird der Monegasse am Sonntag zehn Startplätze nach hinten versetzt. Um einen weiteren Ausfall vorzubeugen, wurde als Vorsichtsmaßnahme auch bei Teamkollege Sainz der Verbrennungsmotor ausgetauscht.

Der Monegasse deutete außerdem an, dass das volle Potenzial des SF-23 im Freitagstraining nicht ausgeschöpft wurde. "Wir haben noch einiges in petto. Wie viel, werden wir sehen", so Leclerc. Aber auch er bleibt realistisch. "Ich bin mir sicher, dass Red Bull auch noch, was in der Hinterhand hat." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Saudi-Arabien gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Saudi-Arabien 2023: Der Zeitplan

Alle Infos zu den TV-Übertragungen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan.