Alfa Romeo hielt am Trainingsfreitag der Formel 1 in Saudi-Arabien die rote Laterne. In beiden Sessions fuhren Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ihrer starken Form vom Saisonauftakt in Bahrain hinterher. In dem für die Vorbereitung auf Qualifying und Rennen so wichtigen FP2 landete Bottas sowohl mit dem harten als auch mit dem weichen Reifen auf dem letzten Platz. Die Ziele hat das Team aus der Schweiz beim Auftakt ins Wochenende klar verfehlt, doch Panik ist deshalb noch lange nicht angesagt.

"Wir müssen etwas Rundenzeit finden. Was die Rundenzeiten angeht waren wir nicht dort, wo wir uns planmäßig erwartet hatten", so das Fazit von Bottas. Der zehnfache Grand-Prix-Sieger hatte das erste Training bei Tageslicht als 18. unmittelbar vor Zhou beendet. Auf die Bestzeit von Weltmeister Max Verstappen fehlten dem Alfa-Romeo-Duo fast zweieinhalb Sekunden.

"In der Zeitenliste hatten wir uns vielleicht etwas besser erwartet", räumt auch Zhou ein. Der Chinese wendete das Blatt im zweiten Training zu seinen Gunsten, blieb als 16. allerdings auch deutlich hinter den angepeilten Top-10. Für Bottas lief es noch schlechter. Auf dem harten Reifen lag er über drei Sekunden hinter dem Bestwert von Verstappen, der zu Beginn der Session den Medium-Compound nutzte. Bei der Qualifying-Simulation auf dem weichen Reifen fehlten Bottas immer noch anderthalb Sekunden.

Alfa Romeo experimentiert im Training

"Wir haben heute unterschiedliche Dinge ausprobiert, beim Setup und bei der Einstellung der Flügel", erklärt der 33-Jährige. Auch der Stallgefährte war experimentell unterwegs. "Wir haben an beiden Autos einiges versucht. Ich hatte vom ersten auf das zweite Training ein komplett anderes Auto", so Zhou.

In Bahrain startete die Formel 1 durch drei Testtage mit ausgezeichneten Erfahrungswerten ins erste Rennwochenende des Jahres. Dort hielten sich Bottas und Zhou von Beginn an wacker in den Top-10. In Jeddah war die Ausgangslage gänzlich anders. "Natürlich hat jedes Team sein eigenes Programm", sagt Zhou. Für Bottas kommt es jetzt darauf an, dass der nächste Schuss sitzt:" Wir müssen uns auf Basis dessen, was wir gesehen haben, für das Richtige entscheiden. Das Auto fühlt sich gut an, es fehlt nur etwas Performance."

Bottas und Zhou visieren Q3 an

Sofern die Ingenieure sich für den richtigen Weg entscheiden, sollen größere Sprünge durchaus im Bereich des Machbaren sein. "Ich sehe keinen Grund, weshalb das nicht so sein sollte. Klar können wir noch in die Punkte fahren", gibt sich Bottas optimistisch. Mut schöpfen die Alfa-Romeo-Fahrer aus den Abständen im FP2. Zwischen Ferrari-Pilot Carlos Sainz auf Platz zehn und Zhou lagen lediglich drei Zehntelsekunden.

"Es ist noch sehr eng und die Top-12 sind drin. Wir sind da voll dabei und wir wissen, dass wir noch etwas in der Hinterhand haben. Es hängt jetzt davon ab, wie wir uns verbessern. Das gilt sowohl für das Auto als auch für mich, und dann sollten wir im Rennen sein", so Zhou, der für das Qualifying das Q3 anpeilt: "Das ist immer das Ziel, egal wo wir sind. Es gibt hier immer Möglichkeiten, denn es ist eine schwierige Rennstrecke. Wir werden im Qualifying sehen, wie eng das Feld zusammen ist. Das kann interessant werden." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Saudi-Arabien gibt es hier im Liveticker.