Pietro Fittipaldi erhielt in 2020 seine große Chance in der Formel 1. Als Ersatz für den verletzten Romain Grosjean startete er bei den letzten beiden Rennen der F1-Saison für Haas. Doch eine wirkliche Chance als Stammfahrer in der Königsklasse blieb ihm verwehrt. 2022 stand er nach der Trennung seines Teams von Nikita Mazepin kurzzeitig in der Pole Position auf diese Rolle, doch letztendlich entschied sich Haas für Kevin Magnussen.

Fittipaldi blieb seitdem seiner Rolle als Testfahrer treu, die er auch in der Formel-1-Saison 2022 ausfüllte. Bei den Rookie- und Reifentestes in Abu Dhabi nach Saisonende stieg er wieder einmal für den US-amerikanischen Rennstall ins Cockpit und drehte 99 Runden. Anschließend legte er in einer Medienrunde seine Zukunftspläne im Motorsport dar. Und dort steht Haas nicht ganz oben.

Fittipaldi: Lieber Indycar als Formel-1-Reserve

Er stellte klar: "Natürlich verfolge ich als Rennfahrer immer noch den Traum, dass ich eines Tages in der Formel 1 fahren werde". Doch Fittipaldi schaut sich auch nach Alternativen um. Besonders interessant erscheint ihm dabei die Indycar. "Ich würde es lieben, Vollzeit in der Indycar zu fahren und ich versuche das auch."

"Aber dafür braucht man im ersten Jahr eine gute Finanzierung. Wir sind noch auf der Suche nach der Finanzierung", teilte Fittipaldi mit. Die Indycar ist für den US-amerikanischen Staatsbürger kein Neuland. Bereits 2018 und 2021 startete der in Miami geborene Enkel von Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi bei insgesamt neun Rennen der Serie. Für eine gesamte Saison konnte er allerdings nicht die Finanzierung auf die Beine stellen.

Falls er als Vollzeit-Pilot in der Indycar unterkommen würde, wäre das gleichbedeutend mit dem Ende seiner Zeit als Formel-1-Testfahrer bei Haas, wie Fittipaldi klarstellte. Doch es gibt noch eine Alternative, wo Fittipaldi 2023 unterkommen könnte: Nämlich auf der Langstrecke.

Fährt Pietro Fittipaldi 2023 in Le Mans?

Im Endurance-Sport bringt Fittipaldi schon Erfahrung mit. 2022 bestritt er in der LMP2-Topklasse die gesamte Saison der europäischen Le-Mans-Serie, davor lieferte er bereits einzelne Starts in der Langstrecken-WM sowie eben in der ELMS ab. Der 26-Jährige verriet, dass er im Endurance-Rennsport bessere Chancen auf ein Cockpit für die kommende Saison sieht.

"Ich bin in diesem Jahr für ein kleineres Langstrecken-Team gefahren und wir haben von der Mitte bis zum Ende der Saison einige gute Resultate eingefahren. Das hat mir einige Türen in der WEC für die nächste Saison geöffnet. Ich habe einige gute Angebote von einigen starken Teams in der WEC für nächstes Jahr", erklärte Fittipaldi.

Da die Langstrecken-WM 2023 nur aus sieben Rennwochenenden besteht, wäre dieses Rennprogram viel besser als die Indycar mit der Reserve-Rolle in der Formel 1 kombinierbar. "Wenn ich in der WEC fahren würde, dann könnte ich meine Rolle bei Haas weiterführen", so Fittipaldi. Weitere Details darüber, bei welchen WEC-Teams oder in welcher Klasse Fittipaldi hoch im Kurs stehen soll, vermeldete der ehemalige DTM-Pilot nicht.