Der Piastri-Domino ist mit dessen Bekanntgabe bei McLaren am Freitag in Zandvoort endlich gefallen. Damit drängt sich die nächste Fahrerfrage für die Formel-1-Saison 2023 auf. Nach dem Verlust von Fernando Alonso und dem hauseigenen Nachwuchstalent Oscar Piastri, gilt es für Alpine das zweite Cockpit neben Esteban Ocon zu besetzen. Neben Spekulationen um Mick Schumacher erscheint Pierre Gasly als wahrscheinlichster Kandidat. Red-Bull-Manager Helmut Marko bestätigte nun konkrete Verhandlungen über einen Wechsel des Franzosen.

"Da hängen noch ein paar andere Sachen dran, aber grundsätzlich führen wir Gespräche", so Marko am Mikrofon des ORF. Im Juni wurde Gasly für 2023 bei AlphaTauri bestätigt, nachdem ein möglicher Aufstieg zu Red Bull durch die Vertragsverlängerung von Sergio Perez hinfällig wurde. Um den Franzosen für die kommende Saison zu verpflichten, wird Alpine eine Ablöse zahlen müssen, die ihn aus seinem bestehenden Vertrag herauslöst. "Das ist mal klar", bestätigt Marko.

Der Verbleib im zweiten Team des Energydrink-Herstellers erschien zunächst die logische Fortsetzung für Gaslys F1-Karriere zu sein, nachdem der Aufstieg ins Top-Team keine Option mehr darstellte. Nach einem missglückten Anlauf bei Red Bull im Jahr 2019, wurde Gasly wieder bei AlphaTauri, ehemals Toro Rosso, untergebracht. Im italienischen Mittelfeld-Team avancierte er mit konstanten Leistungen, einem Sieg und zwei Podien zum Teamleader.

Alpine muss Red Bulls Bedingungen erfüllen

Red Bull unterstrich stets den hohen Stellenwert Gaslys in seiner Rolle bei AlphaTauri, doch mittlerweile scheint man sich mit dem Gedanken angefreundet zu haben, ihn an Alpine abzugeben. Vorausgesetzt, der Deal lohnt sich. "Es müssen die Bedingungen, die wir gestellt haben, erfüllt werden", stellt Marko klar.

Mit Gasly an der Seite von Esteban Ocon würde Alpine nächstes Jahr mit einem rein französischen Line-up antreten. Marko weiß, dass der Wechsel nicht nur für den Hersteller durchaus Symbolcharakter hätte. "Für ihn würde in einem französischen Team ein Traum wahr", erklärt der Österreicher gegenüber Sky.

Gasly in der Pole Position für Alpine-Cockpit 2023

Gasly ist allerdings nicht als einziger Fahrer im Rennen um die Nachfolge von Fernando Alonso bei Alpine. Ocon sprach sich unlängst für seinen guten Freund Mick Schumacher aus. Darüber hinaus wird über eine Rückkehr von Daniel Ricciardo spekuliert, der 2019 und 2020 zuweilen äußerst erfolgreich für Renault unterwegs war.

Laut Marko hängt Gaslys Zukunft nicht allein von den Forderungen Red Bulls ab. "Da sind noch andere Faktoren dabei, die außerhalb unseres Einflussbereiches liegen", so der 79-Jährige, der Gasly für den Moment aber in einer guten Position sieht: "Ich glaube, dass derzeit alles auf einem positiven Weg ist."