Der letzte Große Preis der Formel 1 vor der Sommerpause fand auf dem Hungaroring in Ungarn statt. Die Veranstaltung war geprägt von wechselhaften Wetterbedingungen, die es den Teams alles andere als leicht machten, die richtige Rennstrategie zu wählen. Besonders davon betroffen war Ferrari. Obwohl sich bereits am Freitag und Samstag herauskristallisierte, dass der harte Reifen im Rennen nicht zu gebrauchen sein würde, entschied sich das Team aus Maranello trotzdem dafür, Leclerc nach seinem 2. Boxenstopp am Sonntag mit der weißmarkierten Gummimischung zurück auf die Strecke zu schicken.

Wie sich herausstellen sollte, war das ein schwerer Fehler, der auch der Konkurrenz nicht verborgen blieb. Denn nach dem Rennen reagierte Hamilton im Cool Down Room überrascht: "Sie waren auf den harten Reifen?" Worauf Verstappen und Russell lächelnd antworteten: "Ja!"

Ferrari bei Fehleranalyse uneins - Spa ein guter Test

Während Leclerc ebenfalls sofort die Strategie für die bittere Niederlage verantwortlich machte, sahen Teamchef Mattia Binotto und Teamkollege Carlos Sainz die Sachlage nach dem Grand Prix in Ungarn etwas anders. "Nicht die Strategie war unser Problem, sondern die Pace und die Performance", erklärte Binotto. "Wir haben noch keine Erklärung dafür, aber irgendetwas hat nicht gestimmt."

Vor dem Rennen in Spa äußerte sich Carlos Sainz nun noch einmal zu der Ungarn-Thematik. Ganz im Sinne eines wahren Kämpfers blickt er dabei aber nicht zurück, sondern nach vorn. Sollte es auch in Spa, wo das Wetter seit jeher für eine Überraschung gut ist, zu ähnlichen Streckenbedingungen kommen, würde er das als guten Test für das gesamte Team sehen.

"Es wäre definitiv ein guter Test. Wenn es zu ähnlichen Streckenbedingungen kommt, müssen wir uns etwas besser anpassen und bessere Entscheidungen treffen - mit Blick auf das Renngeschehen und das Reifenfenster. Und auch ich als Fahrer muss mich entsprechend an die unterschiedlichen Bedingungen anpassen. Das war zwar ohnehin nie eine Schwäche von mir, aber bei diesem Auto fällt einem das doch etwas schwerer." Bei aller Positivität gegenüber dem Team scheint der Spanier seinem F1-75 also immer noch nicht zu 100 % vertrauen. Ob Sainz mit seinem springenden Pferd in den Ardennen wieder ganz vorne mitreiten kann, bleibt also noch abzuwarten.