Ferrari übernimmt in der Motorstrafen-Wertung der Formel 1 die Führung. Nachdem in Kanada schon Charles Leclerc eine komplett neue Power Unit eingebaut bekam, erwischt es beim Österreich-GP in Spielberg nun Valtteri Bottas. Ferrari-Kunde Alfa Sauber verpasst dem Finnen die vierte Power Unit.

Da 2022 nach wie vor nur drei Einheiten erlaubt sind, muss Bottas am Sonntag das Rennen von der letzten Startposition aufnehmen. Dass es sich in Österreich um ein Sprint-Wochenende handelt, bedeutet allerdings, dass Bottas das Sprintrennen am Samstag von jenem Startplatz aufnehmen darf, den er am Freitagabend im Qualifying herausfährt.

Damit kann er auch am Samstag im Sprint normal punkten. Die Motorstrafe wird erst in der Startaufstellung für das Hauptrennen angewandt. Für Bottas übrigens ein bekanntes Gefühl: Genau gleich erging es ihm im Vorjahr beim Italien-GP.

Ferrari führt in Motorstrafen-Wertung der Formel 1

Ferrari ist durch den Wechsel der erste Motorhersteller der Formel-1-Saison 2022, bei dem zwei Fahrer - nämlich Leclerc und Bottas - das Limit überschritten haben. Und es werden höchstwahrscheinlich mehr folgen. Durchaus möglich, dass es sogar alle Ferrari-motorisierten Autos betreffen wird.

Denn Carlos Sainz, Guanyu Zhou und die beiden Haas-Piloten Mick Schumacher und Kevin Magnussen fahren auch schon mit ihrer dritten Power Unit. Dabei hat die Formel-1-Saison 2022 nach Österreich gerade einmal ihren Halbzeitpunkt erreicht.

Die Ferrari-Teams stehen relativ gesehen deutlich schlechter da als die meisten Konkurrenten. Bei Mercedes hat nur ein Fahrer, McLaren-Pilot Lando Norris, bisher überhaupt die dritte Power Unit verbaut bekommen. Bei Red Bull fahren ebenfalls beide Fahrer mit der zweiten Power Unit, allerdings hat AlphaTauri bereits eine Strafe zu verbuchen. Nur bei Alpine sieht es ähnlich schlecht aus. Fernando Alonso ist bereits mit der vierten, Esteban Ocon mit der dritten Power Unit unterwegs.

Valtteri Bottas hatte in der Saison 2022 bisher eine beispiellose Defektserie zu verzeichnen. In Silverstone rollte er zuletzt mit einem, laut Alfa, Getriebedefekt aus, an mehreren Wochenenden musste er mindestens eine Trainingssitzung lang zuschauen. In Österreich verbaut Alfa sowohl bei ihm als auch bei Teamkollege Guanyu Zhou die vierte von vier erlaubten Getriebekassetten.