Sergio Perez ist mit einem vorzeigbaren Qualifying in die neue Formel-1-Saison 2022 gestartet. Im Zweittraining in Bahrain qualifizierte sich der Mexikaner (P4) wie so oft im Vorjahr zwar hinter Red-Bull-Kollege Max Verstappen (P2), doch hielt sich der Rückstand auf den Weltmeister mit 0,240 Sekunden im Endresultat in Grenzen. "Ich denke, die Grundlage ist da. Jetzt starten wir beide von null, das ist ein guter Vorteil", vergleicht Perez mit seinem schweren Stand gegen Verstappen in seinem Debutjahr bei den Bullen in der Vorsaison.

Vollständig zufrieden zeigt sich Perez mit seiner Leistung im Qualifying zum Bahrain-GP jedoch nicht. "Im Q3 hätte ich etwas besser sein können, einfach in dem ich die Runde perfekt zusammenbekommen hätte. Aber ich habe in der letzten Kurve etwas verloren", kommentiert der zweimalige Rennsieger einen deutlichen Quersteher. "Aber mit P4 sind wir noch im Rennen für das Rennen, das ist heute im Qualifying das Wichtigste gewesen."

Formel 1 Qualifying Bahrain: Perez staunt über Ferrari-Motor

Ob ohne den kleinen Wackler mehr drin gewesen wäre? "Es war eng, es war eng. Wir haben einfach nur ... Es war richtig, richtig eng", hadert Perez. Auf Carlos Sainz auf P3 fehlten allerdings auch noch 0,234 Sekunden. Im Bereich des Möglichen? Perez zweifelt. "Wenn der Ferrari den Motor aufdreht, sehen wir da wahre Power. Da sind sie echt stark", staunt Perez. So sicherte sich auch Charles Leclerc die Pole vor allem mit starken Zeiten im leistungssensiblen Schlusssektor.

Diese Stärke Maranellos nennt Perez als bislang größte Überraschung des Saisonauftakts. "Wir können klar sehen, dass Ferrari einen echt starken Motor hat. Auch die Kundenteams sehen stark aus", argumentiert Perez. So landeten mit Vallteri Bottas im Alfa Romeo auf P6 und Kevin Magnussen im Haas auf P7 gleich zwei weitere von Ferrari befeuerte Autos in der erweiterten Spitzengruppe des Qualifyings.

Perez: Können Rennen in Bahrain noch gewinnen

Enttäuscht von seinem eigenen Auto oder Antrieb sei er deshalb jedoch nicht so Perez. "Es war nicht perfekt, aber gleichzeitig sind wir nicht meilenweit weg und haben noch Pace im Köcher", sagt der Mexikaner. "Außerdem hat es uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen. Und das Rennen können wir morgen noch immer gewinnen. Gerade haben sie den schnellsten Motor. Aber die Dinge können sich schnell ändern", sagt Perez trotz nun auf Jahre homologierter Power Units.

Noch dazu sei es das erste Qualifying des Jahres gewesen. "Da können wir mit P2 und P4 in der Startaufstellung nicht enttäuscht sein", sagt Perez. Im Rennen wittert der Mexikaner nun also noch große Chancen - bis hin zum Sieg. Nicht umsonst gilt der Mexikaner sehr viel mehr als Rennfahrer denn als Qualifyer. Ist Perez schon samstags so nah dran, was geht dann erst am Sonntag? Zumal der Red Bull gegenüber dem Ferrari nach den Longruns am Freitag als das bessere Rennauto gilt. "Das sehen wir morgen. Wir haben von ihnen auch starke Pace gesehen. Ich denke, es wird sehr eng", winkt Perez auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com ab. "Und wir könnten auch noch andere Teams sehen, die sich der Spitze anschließen. Wer weiß das schon. Die Gaps sind klein ..."

Reifenflüsterer Perez im Vorteil?

Gleich am Start will Perez jedenfalls nichts erzwingen. "Das ist immer eine gute Gelegenheit. Aber es ist ein langes Rennen. Wir müssen geduldig bleiben", sagt Perez. "Der Reifenabbau wird der Schlüssel sein", ergänzt der als Reifenflüsterer bekannte Mexikaner. Sonderlich großes Wissen über die neuen Pirelli-Reifen unter Rennbedingungen könne es jetzt allerdings natürlich noch nicht geben. "Da lernen wir alle noch und versuchen verschiedene Fahrstile und so weiter", sagt Perez. "Schauen wir, was wir ausrichten können."