Erst auf 14, dann auf 180: Zahlenspiele bei Lewis Hamilton nach dem Qualifying-Desaster in Monaco. Oh, der Silberpfeil-Pilot war mehr als angefressen nach der bitteren Pleite. Nicht mal aussteigen wollte er zunächst aus dem Auto, das ihm im Fürstentum seit Tagen so arge Probleme bereitet.

Kurz nach seinem frühen Qualifying-Aus lederte Hamilton dann vor den TV-Kameras los. Er habe ja sowieso nichts zu verlieren, könne dick was riskieren - oder das Auto sogar vorzeitig abstellen, wenn nach vorne hin nichts geht.

"Oder ich bleibe in der Box und spare den Motor für das nächste Rennen", lieferte Hamilton eine alternative Antwort auf die Frage, ob ein taktischer Boxenstopp schon in der ersten Runde eine Möglichkeit sei. Zwar scherzte Hamilton hier, aber die Antwort war beispielhaft für seine Gemütslage.

Wenige Stunden später klang Hamilton etwas anders. Kämpfen sei jetzt angesagt, meinte er während einer Medienrunde für schreibende Journalisten. Immerhin habe das Team so hart gearbeitet, und Punkte für die Teamwertung seien ja auch wichtig. Aus dem angefressenen Lewis war ein PR-Profi geworden.

Das klang auch viel mehr nach den Worten von Toto Wolff, der schon früh meinte, Hamilton werde bis zur letzten Runde kämpfen. Taktische Aufgabe - das passt nicht so gut zum ausgewiesenen Racer-Spirit der Silberpfeile. Zumindest nicht nach außen hin. Tatsächlich ist die Idee des Motorschonens nämlich gar keine dumme.

Nur aussprechen sollte man so etwas nicht. Das wurde wohl auch Hamilton bewusst. Oder es wurde ihm bewusst gemacht. Wir dürfen jedenfalls gespannt sein, was passiert, wenn er zur Rennmitte hin irgendwo im punktelosen Mittelfeld herumdümpelt...