Zu Beginn der Saison 2016 verkündete Red Bull eine Partnerschaft mit Aston Martin. Während sich Fahrer und Teamleitung über neue Dienstfahrzeuge freuen durften, wurde Design-Guru Adrian Newey damit ein Traum erfüllt. Denn der Red-Bull-Designer durfte in Zusammenarbeit mit Aston Martin ein sogenanntes Hypercar, also eine neue Generation der Supersportwagen entwickeln.

Red Bull und der britische Fahrzeughersteller machen mit ihrer Kooperation 2017 weiter, Max Verstappen und Daniel Ricciardo müssen also nicht Ausschau nach neuen Fahrzeugen halten. Spannender ist allerdings das Projekt AM-RB 001 - unter diesem sperrigen Kürzel verbirgt sich das Hypercar.

Erste Fotos wurden schon vor einigen Monaten veröffentlicht. Inzwischen ist der Bolide restlos ausverkauft, obwohl er noch lange nicht ausgeliefert werden kann. 150 Straßenvarianten werden vom AM-RB 001 gefertigt, 25 weitere Exemplare, die nur auf der Rennstrecke Auslauf erhalten werden. Alle Käufer mussten bereits eine hohe Anzahlung für den sündhaft teuren Boliden leisten. Entgegen einiger Berichte soll sich Ferrari-Star und Ex-Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel nicht auf der Käuferliste befinden.

Herzstück soll die Aerodynamik, nicht der Motor werden, Foto: Aston Martin
Herzstück soll die Aerodynamik, nicht der Motor werden, Foto: Aston Martin

Erst 2019 sollen die ersten Exemplare des Hypercars ausgeliefert werden. Noch während der Formel-1-Saison 2017 wollen die Briten einen ersten fahrbereiten Prototypen haben. Dabei wollen die Ingenieure ein Geheimnis noch immer nicht lüften: Womit der AM-RB 001 angetrieben wird.

Fest steht nur so viel: Es soll ein V12-Saugmotor sein und das Verhältnis zwischen Leistung in PS und dem Fahrzeuggewicht soll annährend 1:1 betragen. Knapp 1.000 PS sind also wohl Pflicht. Newey legt vor allem Wert auf das Gewicht des Triebwerks. Die AMG-Motoren aus Affalterbach waren dem Design-Genie angeblich zu schwer.

Interessant: Saugmotoren sind heute rar. Ferrari vertraut beim LaFerrari auf einen 6,3 Liter V12 Sauger mit rund 800 PS, der allerdings noch 163 Zusatz-PS über ein KER-System erhält. Auch Porsche setzt beim 918 Spyder einen Saugmotor ein, auch hier wird er mit einem Energierückgewinnugssystem kombiniert. McLaren hat den P1 mit Bi-Turbo und KERS ausgestattet.

Der Motor wird beim AM-RB 001 direkt hinter dem Fahrer positioniert. Auffällig ist vor allem die extreme Form unterhalb der Fahrgastzelle. Newey will über den Unterboden extremen Abtrieb generieren. Aufhängung und Getriebe werden ebenfalls direkt von Red Bull entwickelt.

Mercedes Hypercar mit Formel-1-Motor

Bei Mercedes soll die Power Unit in ein Straßenauto kommen, Foto: Mercedes-AMG
Bei Mercedes soll die Power Unit in ein Straßenauto kommen, Foto: Mercedes-AMG

Auch Mercedes entwickelt derzeit an einem Hypercar. Im Hause AMG arbeiten die Ingenieure an einem Auto, das mit Formel-1-Antriebstechnik kommt. "Es ist phantastisch, dass wir einen echten Formel-1-Motor in ein echtes Straßenauto bringen", freut sich Toto Wolff. "Es ist nicht Formel-1-ähnlich, es ist wirkliche Formel-1-Technologie! Ich bekomme Gänsehaut bei den Daten, die ich dazu gesehen habe."

Bei Red Bull und Aston Martin ist man sich aber sicher, das spektakulärere Fahrzeug zu haben. "Der AM-RB 001 ist dazu bestimmt, das prägende Hypercar dieses Jahrzehnts zu werden", sagte Aston Martin Geschäftsführer Andrew Palmer.