Zwei Punkte aus 21 Rennen - das ist die Bilanz des Schweizer Traditionsrennstalls Sauber in der Saison 2016. Kein Erfolgsjahr, dennoch zeigt sich Teamchefin Monisha Kaltenborn erfreut, denn das Minimalziel, Platz zehn in der Meisterschaft, wurde erreicht.

Brasilien rettete Sauber

Es war ein schwieriges Jahr für Sauber. In 21 Rennen gingen Marcus Ericsson und Felipe Nasr 20 Mal leer aus. Zudem durchlebte das viertälteste Formel-1-Team, hinter Ferrari, McLaren und Williams, im Sommer erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten, und wurde schließlich vom Investor Longbow Finance SA übernommen.

Einen wirklichen Aufschwung gab es aber auch danach nicht. Erst im vorletzten Rennen in Brasilien gelang es Felipe Nasr mit Platz neun, dem Team zwei Punkte zu sichern - die Rettung für den Hinwiler Rennstall. "Wir waren alle so unglaublich erleichtert", sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn beim Saisonfinale in Abu Dhabi über die einzigen Zähler für Sauber im Jahr 2016. "Diese Punkte waren so wichtig für uns, nicht nur finanziell - sondern auch für die Moral."

In Brasilien fuhr Nasr auf Platz 9, Foto: Sutton
In Brasilien fuhr Nasr auf Platz 9, Foto: Sutton

Mit Platz 15 (Marcus Ericsson) und 16 (Felipe Nasr) in Abu Dhabi glänzte Sauber zwar beim Finale kein zweites Mal, jedoch wahrte man trotzdem Platz zehn in der Konstrukteurs-WM, da Schlusslicht Manor ebenfalls punktelos blieb und damit die rote Laterne für sich beanspruchte. Eine schwierige Saison für den Traditionsrennstall ging doch noch glimpflich zu Ende.

Neuanfang 2017

Von der schwierigen Saison ließ sich Saubers Teamchefin beim Finale allerdings nichts anmerken - ganz im Gegenteil. Kaltenborn sprach in Abu Dhabi von einem erreichten Minimalziel und Erfolg: "Im letzten Saisonrennen ging es bei uns nur darum, den zehnten Platz in der Konstrukteurs-WM zu sichern. Diesem Ziel haben wir alles untergeordnet - und es geschafft", so die Österreicherin.

Denn die zwei Punkte sind für Sauber Gold wert. Für den zehnten Rang in der Weltmeisterschaft bekam man 2015 etwa 47 Millionen Dollar aus dem Prämientopf von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ausgezahlt. Keine Peanuts für den finanziell schwachen Rennstall, zumal die Differenz zu Platz elf eine zweistellige Millionensumme ausmacht.

Voller Elan geht es für Sauber nun in die Winterpause, und Kaltenborn ist derweilen überzeugt, das Fundament für 2017 gelegt zu haben. "Wir haben zusammengehalten und stets hart weiter gearbeitet und gekämpft. Darauf können wir im nächsten Jahr aufbauen", sagte sie vorausblickend auf 2017. Ab der kommenden Saison beginnt mit einem neuen Technik-Reglement eine neue, spannende Ära in der Königsklasse. "Wir sehen die Regeländerungen als eine Chance. Wir wollen nächstes Jahr zurück ins Mittelfeld."