Eines der letzten großen Geheimnisse auf dem Formel-1-Transfermarkt für die F1-Saison 2017 ist endgültig gelüftet: Sergio Perez fährt auch im kommenden Jahr für Force India. Das bestätigte der Mexikaner Sonntagnacht nach dem Großen Preis von Malaysia in Sepang. Perez bestreitet 2017 seine siebte Formel-1-Saison und die vierte für das Team von Vijay Mallya.

"Ich bin sehr glücklich in diesem Team und habe ein gutes Gefühl für die Zukunft", sagte Perez, dessen Sponsoren sich mit dem Rennstall auf eine weitere Zusammenarbeit einigen konnten. "Ich habe die Fortschritte gesehen, die wir über die letzten paar Jahre gemacht haben, und ich bin sicher, dass wir das Potential haben, noch weitere zu erzielen."

Zuletzt gab es trotz anderslautender Beteuerungen des Teams Gerüchte um einen Wechsel des Mexikaners. Neben Williams galt auch das Renault-Werksteam als ein mögliches Ziel für Perez. Mit Force India liegt Perez derzeit auf Rang vier der Konstrukteurs-WM (drei Punkte vor Williams). Er selbst belegt mit 74 WM-Punkten den achten Platz der Fahrerwertung. In Monaco und Baku gelang ihm in diesem Jahr bereits der Sprung auf das Podium. Insgesamt sammelte er für Sauber und Force India sieben Podestplätze.

Der Mexikaner gilt als einer der am meisten unterschätzten Piloten im Starterfeld. Schon mehrfach wurde er in der Vergangenheit mit einem Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht. 2013 fuhr er eine Saison für McLaren, konnte sich in der kühlen Atmosphäre in Woking jedoch nicht durchsetzen. Damals kämpfte er mit einem schwachen McLaren-Boliden sowie den internen Strömungen zwischen Teamchef Martin Whitmarsh und CEO Ron Dennis.

Sergio Perez über...

Sergio Perez kann auf 7 Podestplätze in über 100 Grands Prix zurückblicken, Foto: Sutton
Sergio Perez kann auf 7 Podestplätze in über 100 Grands Prix zurückblicken, Foto: Sutton

Der 26-Jährige gehört mittlerweile zu den erfahrenen Piloten in der Königsklasse. Vor kurzem gewährte Sergio Perez Motorsport-Magazin.com ehrliche Einblicke in seine Wandlung vom F1-Rookie zum umkämpften Talent auf dem Fahrermarkt.

... seinen Ruf als Pay Driver: Es hat mir natürlich geholfen. Ohne das Geld wäre ich nicht hier. Das gilt aber für jeden hier. Wenn Ron Dennis nicht an das Talent von Lewis Hamilton geglaubt hätte, wäre er niemals hier. Ich bin Telmex und anderen Sponsoren sehr dankbar. Aber es gibt scheinbar einen Unterschied, ob Carlos Slim auf dich setzt oder Mercedes. Es gibt ein paar Paydriver hier, die ohne Bezahlung kein Cockpit hätten. Ich bin sehr glücklich, die Sponsoren und das Interesse aus Mexiko zu haben, aber wenn ich das nicht hätte, wären, so glaube ich, noch immer einige Teams an mir als Fahrer interessiert.

... seine Zeit bei McLaren: Sie wollen, dass du ein McLaren-Prototyp bist. Ich bin mir sicher, dass sie sich inzwischen geändert haben. Man muss die Fahrer ihren eigenen Weg finden lassen und sie nicht dazu zwingen, so zu sein, wie man sie haben will. Wir sind in diesem Business alle unter Druck. Aber McLaren war in diesen Tagen sehr politisch mit den Problemen, die Ron [Dennis] und Martin [Whitmarsh] hatten. So ein schwieriges Auto und so eine schwierige Zeit zu haben - das ist natürlich schlecht für die Atmosphäre und erzeugt Spannung.

...seine Entwicklung in der F1: Es ging hoch und runter. Ich musste wahrscheinlich den harten Weg lernen. Im Nachhinein ist es einfach zu sagen. Ich bereue nichts. Ich habe in diesen Tagen bei McLaren extrem viel gelernt, sie haben mich stark gemacht. Nicht nur als Fahrer, auch als Person. Es waren schwierige Zeiten, aber ich habe sie bewältigt und ich bin stolz. Dank diesem Jahr bei McLaren bin ich die Person und der Fahrer, die ich heute bin. Ich bin in allen Aspekten viel stärker. Nicht viele Fahrer auf der Welt hätten diese Probleme bewältigt.

...seinen Wechsel zu Force India: Letztendlich hat mich McLaren fallenlassen. Ich bin zu Force India gegangen und es war großartig, um das zu überkommen. Es war sehr schwierig für mich, zu realisieren, dass ich keinen Job mehr hatte und kein Cockpit für die Zukunft. Force India hat mir eine riesen Chance gegeben und im dritten Rennen mit dem Team stand ich auf dem Podium. Von da an bin ich gemeinsam mit dem Team sehr stark gewachsen.