266 Rennen, 2 Weltmeistertitel, 32 Siege und 22 Pole Positions - Fernando Alonsos Karrierebilanz liest sich wahrlich beeindruckend. Noch hat der Spanier allerdings ein ganz großes Ziel vor Augen, das seiner Meinung nach all diese Erfolge überstrahlen würde: Einen Sieg mit McLaren-Honda. Seit die anglo-japanische Seilschaft, die einst mit Ayrton Senna und Alain Prost am Steuer die Formel 1 dominierte, wiedervereint ist, will es noch nicht so recht rundlaufen und man ist von der Spitze weit entfernt. Gerade deshalb wäre für Alonso der Premieren-Triumph etwas ganz Besonderes.

"Der erste Sieg mit diesem Projekt wird für uns eine sehr große Sache", kündigt der Spanier an, der auch 2017 für McLaren an den Start geht und dann mit Stoffel Vandoorne einen neuen Teamkollegen erhält. "Es war von allen, die von der Stunde null an dabei waren und letztes Jahr mit 5,8 Sekunden Rückstand in Australien ankamen, eine riesengroße Leistung. Wenn der erste Sieg kommt, können wir alle sehr stolz darauf sein."

Neues Reglement macht Alonso Mut

Eine Möglichkeit, der Spitze näher zu kommen, bietet das neue Technische Reglement, welches zur nächsten Saison in Kraft tritt. "Wir müssen in den nächsten Monaten sehr hart arbeiten und den Prozess beschleunigen, denn in der Formel 1 wartet niemand auf dich", fordert Alonso. "Es gibt ein Fragezeichen hinter der Aerodynamik und der Interpretation der Regeln, deshalb erwarte ich eine gute Chance, um aufzuholen."

Jenson Button feierte 2012 in Brasilien den bis dato letzten McLaren-Sieg, Foto: Sutton
Jenson Button feierte 2012 in Brasilien den bis dato letzten McLaren-Sieg, Foto: Sutton

Trotz des Umbruchs im Regelwerk ist sich Alonso allerdings im Klaren darüber, dass McLaren 2017 wohl noch nicht auf einem Niveau mit Mercedes sein wird. "Das ist ein sehr optimistisches Ziel", räumt der Asturier ein. "Wir werden uns für nächstes Jahr stark verbessern, weil wir in diesem Jahr viel gelernt haben - genauso wie wir es letztes Jahr getan haben, das ist normal."

Letzter McLaren-Sieg vor fast vier Jahren

Momentan liegt McLaren mit 48 Punkten auf dem sechsten Rang der Konstrukteurs-Wertung. Nach nur 27 Zählern und Endrang neun im Vorjahr scheint der Kurs jedenfalls zu stimmen. "Die Hoffnungen für nächstes Jahr lauten nicht nur, in den Punkten zu sein, sondern sind viel höher", erwartet sich Alonso über den Winter einen weiteren markanten Schritt.

Den letzten von insgesamt 182 Siegen feierte McLaren beim Saisonfinale 2012 in Brasilien durch Jenson Button. Das letzte Podium erzielte der britische Traditionsrennstall zwei Jahre später beim Auftakt in Australien, als Kevin Magnussen und Button die Plätze zwei und drei belegten - damals noch mit Mercedes-Motoren. Die besten Platzierungen der zweiten Honda-Ära sind indessen zwei fünfte Ränge.