1. Das erste Nachtrennen der F1

Der Singapur GP wird in diesem Jahr zum neunten Mal durchgeführt. Die Premiere fand 2008 statt und die Veranstalter setzten ein in der Formel 1 bis dahin unbekanntes Konzept um: Es war das erste Nachtrennen der Königsklasse. Die europäischen TV-Anstalten konnten auf diese Weise zur gewohnten Zeit am Sonntagnachmittag übertragen. Darüber hinaus fuhr die Rennserie zuvor noch nie auf einem asiatischen Stadtkurs.

2. Skandal um Piquet Jr. und Alonso

Zum Auftakt hatte die Fünf-Millionen-Metropole direkt einen Knall-Effekt zu bieten: Der damalige Renault-Pilot Nelson Piquet Junior verursachte auf Anweisung seiner Bosse absichtlich einen Unfall. Das Safety Car musste auf die Strecke. Teamkollege Fernando Alonso war - natürlich rein zufällig - kurz zuvor an der Box gewesen und überholte so mühelos alle Konkurrenten, während sie es ihm nun gleich taten. Der Spanier gewann das Rennen. Als Piquet Jr. im Jahr darauf auspackte, sperrte die FIA Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symmons. Die Strafen wurden später wieder aufgehoben.

Auch 2015 wurde das Feld in Singapur zeitweilig vom Safety Car angeführt, Foto: Sutton
Auch 2015 wurde das Feld in Singapur zeitweilig vom Safety Car angeführt, Foto: Sutton

3. Das Safety Car kommt - zu 100 Prozent!

Auch wenn Renault damals absichtlich für eine Safety Car-Phase sorgte - es war bei weitem nicht das einzige Mal, dass Bernd Mayländer ausrücken musste. Gemessen an den bisherigen Singapur GPs liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz bei 100 Prozent. Dadurch reicht die Dauer der Rennen stets bis fast an die maximale Zeitbegrenzung von zwei Stunden heran. 2012, 2014 sowie im Vorjahr lag sie sogar minimal darüber.

4. Sieger: Vettel, Alonso oder Hamilton

Folgt man der kurzen Historie des Singapur GP, dann kann es am kommenden Sonntag nur drei mögliche Sieger geben. Denn nur Sebastian Vettel, Fernando Alonso und Lewis Hamilton gewannen bislang überhaupt das Stadtrennen in Südost-Asien. Der Deutsche fuhr viermal als Erster durchs Ziel. Dreimal war er dabei im Red Bull unterwegs, dazu kommt der Vorjahres-Erfolg für Ferrari. Der Spanier (Renault und Ferrari) sowie der Brite (McLaren und Mercedes) siegten je zweimal.

5. Autofahren bei 60 Grad

Durch die Lage nah dem Äquator beträgt die Luftfeuchtigkeit in Singapur ganzjährig über 80 Prozent. Trotz an sich relativ normaler sommerlicher Temperaturen ist dieser Grand Prix daher für Menschen und Motoren eine außergewöhnliche Belastung. In den Cockpits kann es 60 Grad heiß werden. Die Fahrer verlieren während des Rennens bis zu drei Liter Flüssigkeit. Auch dies ist ein Grund für den abendlichen Start. Laut der Wettervorhersagen ist am Wochenende während der Sessions stets mit rund 30 Grad Außentemperatur zu rechnen.