In den ersten zwölf Rennen der Formel-1-Saison 2016 konnte sich wohl kaum ein Fan über die große Langeweile beschweren. Während an der Spitze die Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton und Nico Rosberg verbittert um die Weltmeisterschaft kämpften und für den einen oder anderen Skandal sorgten, brach die Generation 2016 schon in der ersten Hälfte des Jahres Rekorde und schrieb Geschichtsbücher um.

378 km/h

Williams-Pilot Valtteri Bottas knackte in Baku den über zehn Jahre alten Topspeed-Rekord der Königsklasse. Die in der Saison 2004 in Monza von Antonio Pizzonia im BMW-Williams aufgestellte Bestmarke von 369,9 km/h fiel auf der 1,5 Kilometer langen Start- und Zielgeraden des Stadtkurses in Aserbaidschan. Bottas erreichte, gemäß den Telemetriedaten seines Boliden, im Windschatten von Max Verstappen während des Qualifyings unglaubliche 378 km/h.

Williams schlug in Baku den im Jahr 2004 in Monza selbst aufgestellten Topspeed-Rekord , Foto: Sutton
Williams schlug in Baku den im Jahr 2004 in Monza selbst aufgestellten Topspeed-Rekord , Foto: Sutton

4 Siege

Als erstem Pilot in der 67-jährigen Geschichte der Formel 1 gelang es Lewis Hamilton, in einem Kalendermonat vier Grand-Prix-Siege einzufahren. Im Juli gewann der Mercedes-Pilot in Österreich, England, Ungarn und Deutschland. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Hamilton bereits in wenigen Monaten nicht mehr der alleinige Rekordhalter in dieser Statistik ist. Die Konkurrenz hat schon im Oktober die Chance, seine Bestmarke einzustellen - denn mit Malaysia, Japan, USA und Mexiko stehen erneut vier Rennen in einem Monat an.

Lewis Hamilton war im Juli unbesiegbar, Foto: Sutton
Lewis Hamilton war im Juli unbesiegbar, Foto: Sutton

18 Jahre

Max Verstappens plötzliche Beförderung von Toro Rosso zu Red Bull war bereits eine Sensation, doch es sollte erst der Beginn eines wahrhaften Märchens sein. Bei seinem ersten Einsatz für den neuen Rennstall fuhr der Niederländer in Barcelona völlig überraschend zu seinem ersten Grand-Prix-Sieg. Damit machte er sich im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen zum jüngsten Sieger in der Geschichte der Formel 1 und unterbot Sebastian Vettels in Monza 2008 aufgestellten Rekord um sage und schreibe 2 Jahre und 210 Tage.

Max Verstappen machte sich in Barcelona zum jüngsten Sieger in der Geschichte der Formel 1, Foto: Red Bull
Max Verstappen machte sich in Barcelona zum jüngsten Sieger in der Geschichte der Formel 1, Foto: Red Bull

43 Punkte

Lewis Hamilton hatte einen katastrophalen Start in die Saison 2016. Nach fünf Rennen brachte es der Weltmeister auf gerade einmal eine Führungsrunde und hatte in der Gesamtwertung satte 43 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg. Hamilton gewann jedoch sechs der darauffolgenden sieben Rennen, holte sich die WM-Führung in Budapest zurück und ging nach Hockenheim mit 19 Punkten Vorsprung auf Rosberg in die Sommerpause.

Hamilton holte einen enormen Rückstand auf und drehte im WM-Kampf gegen Rosberg den Spieß um, Foto: Sutton
Hamilton holte einen enormen Rückstand auf und drehte im WM-Kampf gegen Rosberg den Spieß um, Foto: Sutton

1.521 Kilometer

Obwohl Nico Rosberg in der Weltmeisterschaft 19 Punkte zurückliegt und mit fünf Siegen einen Triumph weniger auf dem Konto hat als Lewis Hamilton, hat der Deutsche in der ersten Saisonhälfte mehr Führungskilometer abgespult als sein britischer Teamkollege. Rosberg führte über eine Distanz von 1.521 Kilometern, während Hamilton nur auf 1.381 Kilometer kommt.

Nico Rosberg hatte in der ersten Saisonhälfte die meisten Führungskilometer, Foto: Ferrari
Nico Rosberg hatte in der ersten Saisonhälfte die meisten Führungskilometer, Foto: Ferrari

50 Jahre

Der britische Traditionsrennstall McLaren feierte im Rahmen des Grand Prix von Monaco sein 50. Bestehen in der Formel 1. Im Fürstentum begann mit dem Einsatz von Teamgründer und Namensgeber Bruce McLaren im Jahr 1966 die Erfolgsgeschichte des Teams aus Woking. In seiner 50-jährigen Geschichte konnte McLaren bis dato 12 Fahrer- sowie 8 Konstrukteurstitel, 182 Rennsiege, 155 Pole Positions und 152 schnellste Rennrunden erringen.

McLaren fuhr 1966 in Monaco sein erste Formel-1-Rennen, Foto: Sutton
McLaren fuhr 1966 in Monaco sein erste Formel-1-Rennen, Foto: Sutton

100 Grands Prix

Gleich drei Fahrer feierten im Verlauf der ersten Saisonhälfte 2016 ihren 100. Grand Prix in der Königsklasse. Die Force-India-Fahrer Sergio Perez und Nico Hülkenberg zelebrierten ihren 100. Start sogar zusammen am Rennwochenende in Russland. Als Dritter im Bunde feierte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo auf dem Hockenheimring sein Jubiläum.

Daniel Ricciardo feierte den zweiten Platz bei seinem Jubiläum mit einem ungewöhnlichen Ritual, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo feierte den zweiten Platz bei seinem Jubiläum mit einem ungewöhnlichen Ritual, Foto: Sutton

19 Siege

Nico Rosberg wurde in der ersten Saisonhälfte ein eher ungeliebter Rekord zu Eigen. Mit aktuell 19 Grand-Prix-Siegen ist er der Fahrer mit den meisten Triumphen, der keinen Weltmeistertitel gewinnen konnte. Zuvor führte der Brite Sterling Moss diese Statistik mit 16 Siegen an. Im Gegensatz zu Moss hat Rosberg als aktiver Pilot allerdings noch die Möglichkeit, sich dieses Rekordes wieder zu entledigen.

Wenn Rosberg einen WM-Titel gewinnt, bekommt Moss seinen ungeliebten Rekord zurück, Foto: Sutton
Wenn Rosberg einen WM-Titel gewinnt, bekommt Moss seinen ungeliebten Rekord zurück, Foto: Sutton

1,92 Sekunden

Williams avancierte in der ersten Jahreshälfte zum Klassenprimus in der Boxengasse und lieferte in zehn der ersten zwölf Saisonrennen den schnellsten Boxenstopp ab. Beim Grand Prix von Europa in Baku egalisierte der britische Rennstall beim Reifenwechsel an Felipe Massas Fahrzeug mit 1,92 Sekunden sogar den beim USA-Grand-Prix 2013 aufgestellten Rekordwert von Red Bull.

In der Boxengasse ist Williams so gut wie unschlagbar, Foto: Sutton
In der Boxengasse ist Williams so gut wie unschlagbar, Foto: Sutton

25 Siege

Die Fahrerpaarung Hamilton/Rosberg holte in Russland ihren 25. Doppelsieg. Damit schlugen sie den bisherigen Rekord von 24. Doppelsiegen, den Michael Schumacher und Rubens Barrichello in ihrer gemeinsamen Zeit bei Ferrari zwischen 2000 und 2005 aufgestellt hatten.

Hamilton und Rosberg haben mittlerweile 26 Doppelsiege auf dem Konto, Foto: Sutton
Hamilton und Rosberg haben mittlerweile 26 Doppelsiege auf dem Konto, Foto: Sutton

3.624 Kilometer

Die Zuverlässigkeit in Person war in der ersten Saisonhälfte Daniel Ricciardo. Der Australier spulte mit 3.624 Kilometern die größte Distanz aller Piloten ab. Schlusslicht in dieser Statistik ist der leidgeprüfte Daniil Kvyat. Der Toro-Rosso-Pilot brachte es auf gerade einmal 2.530 Kilometer.

Daniel Ricciardo läuft 2016 wie ein Uhrwerk, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo läuft 2016 wie ein Uhrwerk, Foto: Sutton

37,776 Sekunden

Der größte Abstand zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten wurde beim Grand Prix von China gemessen. Nico Rosberg gewann dort mit 37,776 Sekunden Vorsprung auf Sebastian Vettel. Der geringste Abstand kam beim Grand Prix von Spanien zustande, als Max Verstappen lediglich 0,616 Sekunden vor Kimi Räikkönen über den Zielstrich fuhr.

So sah der 2016 bisher knappste Zieleinlauf aus, Foto: Sutton
So sah der 2016 bisher knappste Zieleinlauf aus, Foto: Sutton