Schwächelnde Teams im Angriffsmodus - Reifenwahl für Belgien: Mercedes selbstbewusst

Der Formel-1-Tross muss sich zwar noch drei Wochen gedulden bis es in Spa Francorchamps in die zweite Saisonhälfte geht, doch Pirelli hat schon jetzt die Reifenwahl der Teams für den Großen Preis von Belgien bekanntgegeben. Wie zuletzt in Hockenheim durfte zwischen den drei Mischungen Medium, Soft und Supersoft gewählt werden.

Bei den Top-Teams stechen sofort große Unterschiede ins Auge. Mercedes hat mir vier Sätzen Supersoft pro Fahrer die geringste Anzahl der weichsten Reifenmischung im Gepäck. Die Weltmeister scheinen also großes Vertrauen in die Pace ihres Boliden zu haben und glauben, auch auf den beiden härteren Mischungen noch konkurrenzfähig genug zu sein. So stehen Hamilton und Rosberg von der Soft-Mischung nur sechs und fünf und von der Medium-Mischung nur drei und vier Sätze zur Verfügung.

Ganz anders sieht es bei Ferrari aus. Die Italiener haben vom Supersoft jeweils sieben Sätze pro Fahrer dabei, was der höchsten Anzahl dieser Mischung im gesamten Feld entspricht. Damit steht Ferrari allerdings nicht alleine da, denn fünf weitere Teams haben sich ebenfalls für sieben Sätze Supersoft entschieden. Dazu haben Vettel und Räikkönen jeweils fünf Sätze Soft ausgewählt. Von der Medium-Mischung nimmt die Scuderia für seine Fahrer nur den einen vom Reglement vorgeschriebenen Pflicht-Reifensatz mit. Ferrari scheint in Spa also attackieren zu wollen.

Toro Rosso und Haas machen es wie Ferrari

Auffällig ist bei den Teams aus dem Mittelfeld, dass Toro Rosso und Haas bei der Reifenwahl mit Ferrari teilweise identisch sind. Red Bulls Juniorteam hat sogar genau die gleichen Reifenmischungen gewählt wie Ferrari, während bei Haas Grosjean einen zweiten Satz Medium und Gutierrez dafür einen zusätzlichen Satz Soft dabei hat. Was zunächst wie ein Zufall aussieht, scheint durchaus System zu haben - denn die drei Teams haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint. Sowohl Ferrari, als auch Toro Rosso und Haas mussten in den letzten Rennen vor der Sommerpause Federn lassen und fielen gegenüber der direkten Konkurrenz zurück. Es macht daher ganz den Anschein, als ob die Teams mit ihrer aggressiven Reifenwahl den Spieß mit aller Macht wieder umdrehen wollen.