Nach einem weiteren punktlosen Rennen in Spanien hofft Haas F1, beim prestigeträchtigsten Rennen der Saison in Monte Carlo wieder in die Top-Ten zu fahren. Dabei lief es bei den vorherigen Rennen der beiden Haas-Piloten nicht so gut im Fürstentum. Von sechs bisherigen Rennen, zwei von Esteban Gutierrez und vier von Romain Grosjean, verbuchten die beiden lediglich einen Rang in den Punkten und drei Ausfälle.

Das letzte Rennen: Pleiten, Pech und Pannen

In der Qualifikation fehlte Esteban Gutierrez und Romain Grosjean die Pace für bessere Startplätze als Rang 14 und 16. Im Rennen ging das Pech zumindest für Romain Grosjean dann weiter. Erst brach ihm der Frontflügel, dann versagten die Bremsen und führten zum frühzeitigen Rennende für den Franzosen. Gutierrez lag gegen Ende immerhin in den Punkterängen, wurde aber noch von Jenson Button und Daniil Kvyat auf den elften Platz verdrängt.

Die Neuerungen: Pirelli bringt den Ultra-Soft

Nach dem großen Update in Spanien und dem anschließenden Test wird es für Monaco nur wenige neue Teile geben. Dazu gehört aber wie in jedem Jahr das besondere Aerodynamik-Paket mit dem maximal möglichen Abtrieb für das Rennen in der Stadt. Die spannendste Neuerung wird die neue Reifenmischung von Pirelli sein. "Es wird interessant sein zu sehen, wie der Reifen in Monaco funktioniert, denn es ist eine sehr spezielle Strecke mit wenig Grip", erklärte Romain Grosjean.

Doch die Reifen sind nur eine der Herausforderungen für die Formel-1-Piloten in Monaco. Wegen der engen Strecke können die Piloten ihre Reifen nicht in einer Aufwärmrunde vorbereiten. "Das ist alles irrelevant", sagte Esteban Gutierrez. "Man muss rausfahren, attackieren und eine freie Runde im Verkehr finden. Mit diesem Ultraweichen Reifen wird es sehr interessant. Hoffentlich gibt es uns viel Grip."

Die Erwartungen: Schwieriges Wochenende

Das Monaco-Wochenende wird für Haas nicht leicht. In den letzten Rennen hat sich eine gewisse Qualifikationsschwäche herauskristallisiert, die damit zusammenhängt, wie das Auto die Reifen auf Temperatur bringt. Das könnte sich für Grosjean und Gutierrez als großes Problem erweisen, denn in Monaco ist die Startposition so wichtig wie nirgendwo anders. "Das Rennen beginnt am Samstag in der Qualifikation. Es ist beinahe unmöglich zu überholen und wenn niemand ausfällt und nichts außergewöhnliches passiert, kann es schwierig werden", erläutert Haas-F1-Teammanager Günther Steiner.

Grosjean könnte in Monaco den Unterschied machen, Foto: Sutton
Grosjean könnte in Monaco den Unterschied machen, Foto: Sutton

Er betont aber zugleich, dass die Strategie eine besondere Rolle spielt: "Die Box ist die einzige Möglichkeit jemanden zu überholen, wenn man nah dran ist." In Kombination mit den weicheren Reifen, die vielleicht nicht das gesamte Rennen halten, könnte sich also ein spannenderes Rennen entwickeln. "Monaco ist etwas Besonderes für mich, da es für mich eine Art Heimrennen ist. Wir sind in der Nähe von Frankreich und es gibt hier immer viele Fans", fügte Grosjean an. Daher ist der Franzose besonders motiviert ein gutes Ergebnis zu liefern.

"In Monaco ist das Auto zwar nicht ohne Bedeutung, aber der Fahrer hat auf dieser fordernden Strecke viel Einfluss. Man kann durch einen besseren Fahrstil den Unterschied machen und nur wenn man Vertrauen ins Auto hat, das Maximum herausholen", beleuchtet Gutierrez den Fahrerfaktor auf der kürzesten Strecke im F1-Rennkalender. "Es ist besonders wichtig, das ganze Wochenende die Konzentration zu halten, was eine besondere Herausforderung ist, da es hier so viele Möglichkeiten gibt, sich abzulenken."

Die Statistik: Haas F1 beim Monaco GP

SiegePolesSchn. RundenPodiumPunktekm geführt
Team - --- --
Romain Grosjean 0 000 40
Esteban Gutierrez 0 000 00

Romain Grosjean in Monaco: Für Romain Grosjean lief es in Monaco bisher nicht gut. Nur bei einer von bisher vier Teilnahmen schaffte er es in die Top-Ten. 2012 und 2013 fiel er dabei sogar ganz aus, im vergangenen Jahr fiel er nach einer Kollision mit Max Verstappen weit zurück.

Esteban Gutierrez in Monaco: Bei seinem Monaco-Debüt fuhr er ein unauffälliges Rennen und wurde 13. 2014 konnte er eine bessere Leistung zeigen und lag in den Punkterängen, als er sich in Runde 59 einen Fehler in der Rascasse erlaubte, der zum vorzeitigen Aus des Mexikaners führte.

Die Prognose: Punkte

  • Statistisch kein gutes Pflaster für Grosjean und Gutierrez
  • Weichste Reifenmischung
  • Grosjeans Fahrerklasse ist ein Vorteil

Motorsport-Magazin.com meint: Die Statistik spricht zwar nicht für die beiden Haas-Piloten, doch in dieser Saison konnte insbesondere Romain Grosjean in mehreren Rennen den Unterschied machen und genau diesen Fahrerunterschied braucht es in Monaco, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zudem kommt Haas die weichste Reifenmischung entgegen, was sich schon durch eine bessere Qualifikation zeigen wird. Am Ende darf sich Haas über ein paar besonders schillernde WM-Punkte freuen. (Manuel Schulz)