Zwei Tage nach dem Sieg beim Spanien GP durfte sich Red Bull erneut freuen. Denn Renault brachte zum Auftakt der zweitägigen Testfahrten die neu-entwickelte Power Unit an den Circuit de Catalunya. Diese soll den Rückstand auf Mercedes weiter verringern, wenn nicht gar komplett beseitigen. Daniel Ricciardo testete den Motor und war hochzufrieden. "Der Fortschritt ist auf jeden Fall da, um nun den letzten Schritt in Richtung Mercedes zu gehen", so der Australier.

Für Renault ist der getestete Motor die erste richtige Weiterentwicklung in dieser Saison. In Russland kam lediglich ein kleines Detail für ein Token an den Motor. Bei der getesteten Variante handelt es sich hingegen um eine regelrechte B-Spezifikation.

Zwar investierte Renault verhältnismäßig wenig Token, doch die sind nicht das Problem. Die wenigen Token wurden an Schlüsselstellen ausgegeben. Neben einem überarbeiteten Brennraum kommt auch ein neuer Zylinderkopf zum Einsatz. Diese beiden Äderungen kosten lediglich fünf Token.

Beim Brasilien GP 2015 fuhr Red Bull der Musik auch aufgrund des Motors hinterher, Foto: Sutton
Beim Brasilien GP 2015 fuhr Red Bull der Musik auch aufgrund des Motors hinterher, Foto: Sutton

Keine Vorkammerzündung im neuen Motor

Gänzlich neu ist der Zylinderkopf allerdings nicht: Beim Brasilien GP 2015 testete Daniel Ricciardo das Teil bereits. Allerdings mit mangelndem Erfolg. Mit dem aktuellen Turbolader, der im Winter weiterentwickelt wurde, soll der Zylinderkopf allerdings die gewünschte Verbesserung bringen.

Entgegen einiger Vermutungen und Berichte verwendet der neue Renault-Motor aber keine Vorkammerzündung. Diese Technik haben bislang lediglich Mercedes und Ferrari im Einsatz. Sowohl Honda, als auch Renault arbeiten an einer solchen Lösung, allerdings gibt es noch Probleme.

Eigentlich sollte die neue Antriebseinheit erst in Kanada eingesetzt werden, doch die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen, bereits beim kommenden Monaco GP auf das neue Aggregat zurückgreifen zu können. Gerade dort rechnet sich Red Bull aufgrund der engen und auf Traktion ausgelegten Strecke einiges aus.

"Monaco sollte unsere bislang beste Chance sein. Natürlich hatten wir auch vergangenes Wochenende eine gute Chance, aber vom reinen Speed her sollte Monaco interessant werden", blickt Ricciardo dem Rennen optimistisch entgegen. Ob im Fürstentum tatsächlich bereits die neue Power Unit verwendet wird, ist noch offen. "Wir nehmen was wir können. Wenn wir sie kriegen können, wäre das toll. Aber es ist nur eine Frage der Zeit", gibt er sich tiefenentspannt.

Auch Ocon lobt Weiterentwicklung

Natürlich setzt neben Red Bull auch das eigene Werksteam die neue Power Unit von Renault ein. Am Dienstag durfte Testfahrer Esteban Ocon insgesamt 105 Runden abspulen. Auch der 19-Jährige erkannte einen Unterschied zum bisher verwendeten Renault-Aggregat. "Es ist wirklich gut. Es wird schneller sein. Man pusht es sicher nicht 100 Prozent beim Test, aber die Zuverlässigkeit war gut. Wir sind 105 Runden damit gefahren. Das war ein sehr guter Start", so Ocon.

Am vergangenen Freitag bestritt der amtierende GP3-Champion das erste Training zum Spanien GP, kam aber nur auf sechs Runden. "Man kann den Unterschied ein bisschen spüren, auch wenn ich im ersten Training nur wenig gefahren bin. Aber man kann es schon bemerken."