Doppeltes Punkteglück für McLaren: Nachdem bislang nur Erstazfahrer Stoffel Vandoorne einen WM-Zähler für den Traditionsrennstall aus Woking einfahren konnte, kamen beim vierten Saisonlauf auch die Stammfahrer Fernando Alonso und Jenson Button zum Zug.

Nachdem sich das Team für Russland ursprünglich keine allzu großen Hoffnungen gemacht hatte, sieht Alonso der Zukunft etwas optimistischer entgegen. "Platz sechs ist was wir verdienen und ich bin glücklich damit, wie die Dinge laufen. Jetzt kommen einige Strecken, die unserem Auto liegen, mit Barcelona und Monaco. Da haben wir hohe Erwartungen", so der Spanier. "In den Punkten ins Ziel zu kommen sollte ab jetzt unser Ziel sein" fügte er an.

Button äußerte sich in seiner Erwartungshaltung auf die kommenden Rennen etwas verhaltener. "Ich denke das nächste Rennen in Barcelona wieder ziemlich schwierig für uns, aber es gibt keinen Grund in Monaco nicht wieder Punkte anzuvisieren", sagte der Weltmeister von 2009.

Honda-Power doch nicht so schwach wie gedacht?

Ein glückliches Händchen am Start verhalf Fernando Alonso zum Sprung in die Top-10, wo er sich bis zur karierten Flagge halten konnte. Teamkollege Jenson Button musste sich für seinen zehnten Platz mehr strecken.

"Letztes Jahr konnten wir einen guten Start haben und waren dann nicht in der Lage, die Positionen zu halten. Dieses Jahr ist es anders, denn wir haben die Pace", sagte Alonso nach seinem sechsten Platz in Russland. Ausgerechnet in Sochi, auf einer Strecke, auf der die Motorleistung sehr wichtig ist, über die sich Alonso zuletzt noch beklagt hatte, überraschte diese Aussage des Spaniers.

Fernando Alonso hatte in Russland endlich wieder Grund zum Lachen, Foto: Sutton
Fernando Alonso hatte in Russland endlich wieder Grund zum Lachen, Foto: Sutton

Doch nach dem Rennen ließ der zweimalige Formel-1-Weltmeister keine Zweifel an der Performance seines Teams. "Bei den Unfällen in der Startrunde haben wir ein paar Positionen geschenkt bekommen. Aber als Sechster ins Ziel zu kommen und die fünftschnellste Rennrunde zu fahren, beweist, dass unser Auto weiterhin schneller wird", so Alonso.

Button konnte von den Zwischenfällen am Start nicht profitieren und kämpfte sich kurz vor Rennende auf den zehnten Platz nach vorne. "Ich musste mich am Start zurückhalten, da vor mir das Chaos ausgebrochen war. Von da an war ich etwas im Nachteil, aber das Auto hatte die Pace. Danach musste ich mich wieder nach vorne kämpfen, aber das hat wirklich Spaß gemacht", sagte der Engländer.

Spritsparen behindert McLaren im Rennen

"Fernando ist ein ziemlich einsames Rennen gefahren, mit einem Auge immer auf der Tankanzeige", so McLaren-Renndirektor Eric Boullier. "Der Abstand nach vorne, zum viertplatzierten Bottas, zeigt, wie konservativ er sein Rennen gefahren ist. Die paar sehr schnellen und uneingeschränkten Runden, die er am Rennende einlegte, zeigen das Potential, das wir hätten erreichen können, wenn er das ganze Rennen über die volle Leistung hätte abrufen können", so der Franzose weiter.

Fernando Alonso fuhr in Runde 52 mit 1:40,347 Minuten die fünftschnellste Runde des Rennens. Und mit 324,3 km/h belegte der McLaren Honda von Button bei der Geschwindigkeitsmessung im Rennen den siebten Platz. Für McLaren also keine schlechte Ausbeute, nachdem die Fahrer zuletzt noch im Mittelfeld untergingen. In der Boxengasse belegte das Team sogar einen Podestplatz: In 2,46 Sekunden erzielten die McLaren-Mechaniker mit Alonso den zweitschnellsten Stopp des Rennens. Nur die Williams-Crew von Felipe Massa war in 2,23 Sekunden schneller.