Am Rande des Russland Grand Prix gab die FIA Neuerungen bezüglich des Motoren-Reglements in der Formel 1 bekannt. Unter den zahlreichen Änderungen sticht die angestrebte Kostenreduzierung hervor. Wie der Automobile Weltverband nun mitteilte, sollen die Kosten für Kundenteams in Zukunft deutlich verringert werden. Dafür hatte sich vor allem FIA-Präsident Jean Todt eingesetzt, um ein Überleben der Hybride als auch der kleineren Rennställe zu sichern. Das globale Abkommen soll bis zum Jahr 2020 gelten.

So werden die Power Units ab der Saison 2017 1 Million Euro günstiger im Vergleich zum aktuellen Jahr. Ab 2018 soll der Preis um weitere 3 Millionen Euro gesenkt werden. Darauf konnten sich sämtliche Vertreter in der Formel 1 einigen. Die Neuerungen wurden bereits vom Motor Sport World Council abgesegnet und werden zu gegebener Zeit ins F1-Reglement aufgenommen. Aktuell müssen Kunden rund 18 Millionen Euro zahlen. 2018 wären es nach FIA-Plan etwa 14 Millionen und somit immer noch mehr, als vor einigen Monaten gefordert worden war.

Weitere Reduzierung der Power Units

Um die Kostenreduzierungen zu rechtfertigen, sollen sowohl das Sportliche als auch Technische Reglement in den Saisons 2017 und 2018 angepasst werden. Heißt im Klartext: Die Anzahl der Power Unit-Elemente pro Fahrer soll künftig noch weiter verringert werden. Das würde die Kostenreduzierung allerdings wieder etwas verringern.

Um kein zweites Drama wie bei Red Bulls vergangener Motorensuche zu verursachen, will die FIA einem weiteren solchen Fall jetzt per Reglement vorbeugen. So soll die Ausstattung von Kundenteams gesichert werden, indem eine so genannte Lieferungsverpflichtung in das Homologationsverfahrens der Motoren aufgenommen wird. Auf diese Weise soll künftig kein Team mehr ohne Power Unit dastehen.

Token-System wird abgeschafft

Um zudem eine Angleichung der Performance zu erreichen, gibt es weitere Neuerungen für die Power Units der nächsten Generation. Es stand schon länger im Raum, jetzt ist es offiziell: Das Token-System wird zur Saison 2017 abgeschafft. Um für weitere Chancengleichheit zu sorgen, werden zudem Beschränkungen hinsichtlich des Gewichts, der Abmaße und des Materials der Motorenteile sowie der Ladedrücke eingeführt. Diese Schritte sind etappenweise für 2017 und 2018 geplant.

Was vor allem die Fans der Formel 1 freuen dürfte: Der Sound soll wieder lauter werden. Laut FIA beschäftigen sich die Hersteller aktuell mit einem Untersuchungsprogramm, um den Klang der Power Units weiter zu verbessern. Spätestens 2018 soll die neue Technologie Einzug halten, um wieder für eine bessere Geräuschkulisse an den Rennstrecken zu sorgen.

Der Motoren-Fahrplan im Überblick

  • Übereinkommen gilt für Zeitraum 2017 bis 2020
  • Kostenreduzierung: 2017 1 Mio. weniger, 2018 4 Mio. weniger als aktuell
  • Reduzierung der Power Unit-Elemente für 2017 und 2018
  • Hersteller können zur Motorenlieferung verpflichtet werden
  • Token-System wird ab 2017 abgeschafft
  • Beschränkungen bei Gewicht, Ausmaßen, Material, Ladedruck für 2017/2018
  • Mehr Sound spätestens ab 2018