Kaum hatte für Sebastian Vettel das zweite Freie Training am Sochi Autodrom begonnen, war es auch schon wieder vorbei. Die Roten vermuten ein Elektronikproblem am SF16-H. Ärgerlich, denn Ferrari setzt auf Punkte in Russland: Die Scuderia hat aufgerüstet und ist für die Power-Strecke in Russland mit verbesserten Antriebsstrang angereist.

Vettels Testlauf mit neuer PU im ersten Training

Begonnen hatte der erste Arbeitstag in Russland für Vettel noch recht positiv. Hinter Nico Rosberg und Lewis Hamilton reihte sich der Ferrari-Pilot in der ersten Trainingssession mit einer Zeit von 1:39.175 Minuten auf Position drei ein - knapp eine Sekunde fehlten Vettel damit auf die Bestzeit von Mercedes.

Dennoch, wichtiger war für Ferrari sowieso das Resümee zur ersten Ausfahrt mit der überarbeiteten Power Unit. "Es hat sich ganz gut angefühlt, die Balance ist noch nicht da wo ich sie gerne hätte, aber wir können uns ja noch verbessern", so der Deutsche.

Die Scuderia investierte im Vorfeld drei Token, um den eigenen Antriebsstrang zu verbessern - angeblich für die Entwicklung am Brennraum, eine offizielle Bestätigung gibt es aber noch nicht. Auch Vettel wollte sich am Freitag dazu nicht äußern: "[Was überarbeitet wurde] sag ich nicht." Der Deutsche fuhr im ersten Freien Training aber mit einem neuen Verbrennungsmotor und hat in Russland somit Verbrennungsmotor Nummer drei am Start.

Der Ferrari wurde mit vereinter Kraft von der Strecke geschoben, Foto: Sutton
Der Ferrari wurde mit vereinter Kraft von der Strecke geschoben, Foto: Sutton

Vettel bleibt im zweiten Freien Training stehen

Positiv ging die Scuderia dann auch in die Nachmittagssession, die für Vettel jedoch schnell wieder vorbei war. Nach 30 Minuten und nur zehn Runden blieb sein Ferrari auf der Start-Ziel-Geraden stehen. "Wir vermuten ein Elektronikproblem", erklärte der Deutsche nach dem Training. "Schade, weil wir nur wenige Runden fahren konnten."

Wichtige Daten für den Longrun konnte Vettel somit keine sammeln. "Dazu kam ich leider nicht, aber ich glaube, die andere Seite der Box hat ihre Hausaufgaben gemacht - und was man so sieht, sollte alles gut sein", spricht Vettel die Performance seines Teamkollegen Kimi Räikkönen an.

Immerhin, einige schnelle Runden absolvierte Vettel noch vor seinem Ausfall, und reihte sich damit auch auf Position zwei ein. Mit einer Zeit von 1:38.235 Minuten fehlten dem Deutschen sechseinhalb Zehntel auf die Bestzeit von Lewis Hamilton. Rang drei sicherte sich Nico Rosberg.

Vettel: Balance und Strecke gut

Ob es Ferrari in Russland gelingen wird, mit dem Motorenupdate die Lücke zu den Silberpfeilen schrumpfen zu lassen, will der Deutsche aber noch nicht prognostizieren. "Es ist schwer zu sagen. Die Balance fühlte sich heute ganz gut an und die Strecke kam uns mehr und mehr entgegen", berichtet Vettel.

"Aber ich glaube auch, was wir bisher sehen konnten, hat gezeigt, dass Mercedes hier sehr stark ist", hält er sich deshalb noch zurück. "Die Favoriten sind wir sicher noch nicht. Wir wissen, wenn man die Pole angreifen will, gilt es sie zu schlagen."