Einen Einstand nach Maß, so kann man Stoffel Vandoornes erstes Qualifying seiner Formel-1-Karriere mit Fug und Recht bezeichnen. Der Belgier, der den verletzten Fernando Alonso bei McLaren ersetzt, sicherte sich in Bahrain den zwölften Startplatz und ließ dabei prompt seinen ausgesprochen routinierten Teamkollegen Jenson Button um zwei Positionen und 0,064 Sekunden hinter sich.

"Nach gestern und dem Training heute wusste ich, dass ich eine ähnliche Pace wie Jenson habe, und, wenn ich noch ein bisschen zulege, die Chance habe, ihn zu schlagen", hielt sich beim amtierenden GP2-Champion Vandoorne die Überraschung über das gelungene Debüt allerdings in Grenzen. "Und genau das ist passiert", so der Belgier weiter. "Es ist ein gutes Gefühl, aber der wichtigste Job ist morgen - versuchen, ein gutes Rennen zu fahren."

Lob für Vandoorne gab es von Button, der die Fähigkeiten seines Teilzeit-Teamkollegen, der bereits in der GP2 in Bahrain gewann, hervorhob. "Er hat einen guten Job gemacht. Ich habe keinen guten Job gemacht", brachte es der Weltmeister von 2009 auf den Punkt. "Er ist sehr konkurrenzfähig und er ist schnell. Respekt vor ihm. Es ist beeindruckend. Wir werden sehen, wie es morgen läuft."

Setup-Änderung wird Button zum Verhängnis

Button konnte nicht an das gute Freitagsergebnis anknüpfen, Foto: Sutton
Button konnte nicht an das gute Freitagsergebnis anknüpfen, Foto: Sutton

Dabei sah es zum Beginn des Qualifyings gar nicht danach aus als würde es bei McLaren zu einer teaminternen Überraschung kommen. Button belegte in Q1 den neunten Platz und war rund eine halbe Sekunde schneller als Vandoorne. Doch eine kleine Einstellungsänderung am Frontflügel seines Boliden in Q2 warf den Briten aus der Bahn und sorgte für die Niederlage gegen den Rookie.

"Das Auto war am gesamten Wochenende sehr gut, ich hatte eine ordentliche Balance", betonte Button. "Aber auf meinem letzten Run war es plötzlich komplett anders - massives Übersteuern. Ich war damit nicht sehr glücklich." Dabei hatte Button nach seinem dritten Platz im Freitagstraining eigentlich gehofft, deutlich besser abschneiden zu können. "Wir hatten erwartet, näher an Q3 dran zu sein", gab er zu. "Wäre die Balance wie in Q1 gewesen, hätte eine Chance auf Q3 bestanden."