Die Zeichen einer möglichen Rückkehr von Alfa Romeo in die Formel 1 scheinen sich zu verdichten. Im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport bekräftigte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne seinen Wunsch nach einer Rückkehr der Traditionsmarke. Als Geschäftsführer des Fiat-Chrysler-Konzerns, zu dem auch Alfa Romeo gehört, sieht er die Marke in der Pflicht.

"Um sich als Sportmarke wieder zu etablieren, kann und muss Alfa Romeo darüber nachdenken, in die Formel 1 zurückzukehren", erklärte Marchionne. Dabei könne er sich eine Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Alfa vorstellen. "Alfa Romeo ist in der Lage, ein Chassis zu bauen und ebenso einen Motor", sagte Marchionne einerseits, jedoch könne Ferrari auch den Motor liefern, um Kosten zu senken.

Ein Alfa Romeo mit einem Ferrari-Motor? Eine seltsame Vorstellung, mag man meinen. Doch Marchionne wiegelt ab. "Genau so wenig kann man sich die Marke Red Bull zusammen mit Ferrari vorstellen. Ich sage das, weil ich dafür kritisiert wurde, weil ich ihnen den Motor nicht gegeben habe", erinnert Marchionne an die Diskussionen im vergangenen Jahr. "Aber entweder wollen wir sie haben oder halt nicht. Am Ende muss der Sport gesichert werden. Es ist wichtig, andere Hersteller in die Formel 1 zu holen", meint er.

Nino Farina fuhr 1950 den ersten WM-Titel für Alfa Romeo ein, Foto: Monza Circuit
Nino Farina fuhr 1950 den ersten WM-Titel für Alfa Romeo ein, Foto: Monza Circuit

Erste Andeutungen über ein mögliches Comeback machte Marchionne bereits im Dezember vergangenen Jahres. "Es ist unglaublich, wie sehr die Marke Alfa Romeo noch im Herzen der Leute verankert ist. Daher denken wir an eine Rückkehr Alfa Romeos als Ferraris Konkurrent in die Formel 1", sagte er damals.

Zwischen 1950 und 1985 ging Alfa Romeo in elf Saisons und insgesamt 112 Rennen als Hersteller an den Start. Nach den beiden WM-Titeln durch Nino Farina 1950 und Juan Manuel Fangio 1951 blieben die Erfolge jedoch aus, Platz sechs in der Konstrukteurs-WM 1983 war noch das höchste der Gefühle.