Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Im Mercedes-internen Duell sieht Nico Rosberg im Qualifying kein Land gegen Lewis Hamilton. Der Weltmeister setzte sich auch am Samstag in Spa-Francorchamps durch und startet damit zum zehnten Mal in diesem Jahr von der Pole Position. Gleichzeitig sicherte sich Hamilton vorzeitig den Gewinn der Pole Position Trophy 2015. Mit seiner sechsten Pole in Folge zog er in der ewigen Liste mit Formel-1-Größen wie Niki Lauda und Ayrton Senna gleich.
Dabei war das Qualifying im vergangenen Jahr noch Rosbergs große Stärke gewesen, als er seinen größten Gegner oftmals sicher im Griff hatte. Nun schneidet Hamilton nicht nur in den Rennen besser ab, sondern sichert sich auch regelmäßig die bessere Ausgangsposition. Angesichts Hamiltons absoluter Qualifying-Dominanz fiel es selbst Toto Wolff schwer, seine beiden Fahrer als gleichwertig zu verkaufen.
Guter Lebensabschnitt
"Letztes Jahr hatten wir die Diskussion, dass Nico im Qualifying die Oberhand hatte, Lewis aber die Punkte geholt hat", so der Mercedes-Motorsportchef. "Dieses Jahr ist Lewis' Serie im Qualifying einfach beeindruckend. Er befindet sich in einem guten Abschnitt seines Lebens. Er zeigt die Leistung, wenn es darauf ankommt. Das zeigt das Qualifying-Ergebnis, die Zahl spricht für sich."
Pole-Facts zu Lewis Hamilton
- 10. Pole in der Saison 2015
- 6. Pole am Stück - nur Prost (7) war in der Geschichte besser
- Vorzeitiger Gewinn der Pole Position Trophy 2015
- 48. Pole für Hamilton in der Formel 1
- 3.-meiste Poles in der F1-Geschichte nach Schumacher & Senna
- 48 Poles führten zu insgesamt 23 Siegen
- 22. Pole für das Mercedes-Werksteam
- 3. Pole für Hamilton in Spa-Francorchamps
- 1. Pole 2007 beim Kanada GP 2007 für McLaren
Rosberg hat seinen Trumpf aus der Vorsaison nun an Hamilton verloren. Zwar ließt sich das Quali-Teamduell in Zahlen ausgedrückt recht dramatisch, doch Rosberg kann zumindest halbwegs beruhigt sein: In der Weltmeisterschaft liegt er nur 21 Punkte hinter dem Führenden Hamilton. Beim vergangenen Rennen in Ungarn hatte er zeitweise sogar die Führung übernommen. Nach Siegen führt Hamilton mit 5:3 gegen Rosberg.
Rosberg kämpferisch
"Natürlich hilft es, wenn man in den Rennen öfter vorne startet, so wie im vergangenen Jahr", räumte Rosberg am Samstag nach dem Qualifying ein. Angesichts des aufholbaren Rückstandes wollte Rosberg den WM-Gewinn noch lange nicht abschreiben: "Aber in der letzten Saison habe ich viele Punkte bei ein paar Rennen verloren. Wenn ich in diesem Bereich dieses Jahr stark bin, kann ich es schaffen. Selbst, wenn ich meist Zweiter im Qualifying bin."
Hamilton war nach seiner zehnten Pole in Belgien ausgesprochen gut gelaunt und freute sich, nach der Sommerpause schnell wieder in den Rhythmus gefunden zu haben. Doch etwas wurmte den zweifachen Weltmeister: die Pole-Sieg-Ratio. Von seinen bisherigen neun Poles in diesem Jahr konnte er nur fünf anschließend in Siege umwandeln. Hamilton: "Die Rennen reflektieren dieses Jahr nicht meine Performance in den Qualifyings. Ich muss mehr Poles in Siege umwandeln. Das ist mein Ziel für dieses Jahr."
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