Er ist seit Jahren eine feste Institution in der Formel 1, obwohl er noch nie einen WM-Titel gewonnen hat und sein letzter Sieg mittlerweile sieben Jahre zurückliegt - ausgerechnet der bittere Triumph in Brasilien 2008. Felipe Massa gehört mittlerweile zu den routiniertesten Piloten im Fahrerfeld und ist im Herbst seiner Karriere angekommen. Ans Aufhören verschwendet der Williams-Pilot jedoch keinen Gedanken: Der heute 34-Jährige würde auch noch fahren, wenn er 40 ist, ließ er durchblicken. Dazu muss er zunächst seinen Vertrag mit Williams verlängern, was bislang noch nicht geschehen ist.

Gegenüber Globo sagte Massa bezogen auf einen eventuellen Rücktritt: "Der ist noch nicht festgelegt. Zwar ist noch nichts in trockenen Tüchern, aber ich glaube, dass ich bei Williams bleiben werde, denn hier weiß ich was ich habe: Ein Team, das mich respektiert und ein konkurrenzfähiges Auto." Obwohl er strategisch einige Male im Regen stehen gelassen worden ist, ist Massa hochzufrieden mit seinem Arbeitgeber: "Ich bin sehr glücklich mit dem Team und wir arbeiten immer daran, keine Resultate zu wiederholen, die wir nicht erwartet haben. Manchmal mache auch ich einen Fehler. Man muss es dann halt hinnehmen."

Er könne es sich durchaus vorstellen, noch mit 40 Jahren zu fahren, wie es auch sein Mentor Michael Schumacher getan hat. Aber nur unter Bedingungen: "Ich will nicht einfach ein Teil der Formel 1 sein. Ich will konkurrenzfähig sein und um den Sieg kämpfen. Wenn das nicht mehr der Fall ist, werde ich einsehen müssen, dass die Zeit jeden irgendwann einholt. Aber wenn man konkurrenzfähig ist, kann man richtiggehend fliegen."

Urlaub ohne abzuschalten

Zu Valtteri Bottas hat Massa ein gutes Verhältnis, solange es nicht auf die Strecke geht, Foto: Sutton
Zu Valtteri Bottas hat Massa ein gutes Verhältnis, solange es nicht auf die Strecke geht, Foto: Sutton

Konkurrenzfähig ist er durchaus: Für den Brasilianer war Williams eine Zuflucht, nachdem er bei Ferrari ersetzt worden war. Dort erlebt er einen zweiten Frühling, obwohl seine Leistungen gerade 2014 immer wieder von Pech durchkreuzt wurden. Aktuell liegt auf Rang sechs in der Gesamtwertung, zwei Punkte hinter Kimi Räikkönen und nur drei Punkte hinter seinem Teamkollegen Valtteri Bottas, den viele als den stärkeren Fahrer angesehen hatten. Und so kann er ganz entspannt die Sommerpause genießen: "Ein ‚Intervalinho‘ ist immer gut, um die Batterien aufzuladen und nach Brasilien zu kommen, um alte Freunde zu treffen und Zeit mit der Familie zu verbringen."

Doch ganz loslassen kann und darf er auch im Urlaub nicht: "Die Gedanken sind immer bei der Arbeit. Ich bleibe stets in Kontakt mit dem Team und wir arbeiten einen Plan für die zweite Hälfte der Meisterschaft aus. Darüber hinaus halte ich mich stets fit." Es sei einfach der falsche Zeitpunkt, um komplett abzuschalten. "Schließlich sind wir mittendrin in der Saison."