Als vierfacher Champcar-Meister kam Sebastien Bourdais 2008 mit hohen Erwartungen in die Formel 1. Der Franzose erhielt bei Toro Rosso seine Chance in der Königsklasse des Motorsports - und nutzte sie nicht. Gegen Teamkollege Sebastian Vettel sah der Rookie kein Land. Während Vettel ein Rennen gewinnen konnte und am Ende mit 35 Punkten Achter in der Gesamtwertung wurde, hatte Bourdais lediglich vier Zähler auf seinem Konto.

Bourdais siegte im Regen von Detroit, Foto: IndyCar
Bourdais siegte im Regen von Detroit, Foto: IndyCar

Nach mehreren Zwischenstationen ist er nun wieder in Amerika angekommen, wo er am vergangenen Wochenende das Sonntagsrennen der IndyCar Serie in Detroit gewinnen konnte. "Das fühlt sich wirklich gut an", freut er sich. "Nach meiner grausamen Erfahrung in der Formel 1 genieße ich das Racing jetzt wieder."

"Ich habe mich nicht gewollt gefühlt und konnte mit dem Team nicht in der Formel 1 arbeiten", blickt er zurück. Nach seiner schwachen Debüt-Saison erhielt er bei Toro Rosso eine zweite Chance, konnte aber auch an der Seite von Sebastien Buemi nicht überzeugen und wurde zur Saisonhalbzeit durch Jaime Alguersuari ersetzt.

Nicht immer waren die Auslaufzonen groß genug für Bourdais, Foto: Sutton
Nicht immer waren die Auslaufzonen groß genug für Bourdais, Foto: Sutton

Seinen zweiten IndyCar-Sieg holte sich Bourdais im Regen. "In Detroit im Regen zu fahren ist härter als auf jeder Formel-1-Strecke, selbst als Monaco", so der heute 36-Jährige. "Die Formel 1 hat jede Rennstrecke ruiniert. Sie haben den Charakter aus ihnen genommen, und sie einfach gemacht. Das tut mir weh. Monaco ist jetzt ein beschissener Parkplatz mit ein paar Kurven."

Das Problem in der Königsklasse sieht Bourdais aber nicht nur in schlechten Strecken. "Zu viel in der Formel 1 passiert aus den falschen Gründen. Es geht um Geld und die Stellung - es geht nicht um Racing. In der IndyCar Serie verdient niemand Geld. Es geht nur um großartigen, reinen Rennsport."