Kimi Räikkönen steht auf Kriegsfuß mit den Reifen. Bei kühleren Asphalttemperaturen schafft er es in gewohnter Regelmäßigkeit kaum, die Pneus zum Arbeiten zu bringen. Die deutliche Qualifying-Bilanz spricht Bände: Teamkollege Sebastian Vettel hat sich bisher in sämtlichen Grands Prix besser qualifiziert als der Finne.

Nach dem Monaco Grand Prix scherzte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: "Wenn ich ihm Hausaufgaben geben müsste, müsste er einhundertmal schreiben: Ich muss im Qualifying besser werden." Ein ernster Unterton schwingt mit. Denn mittlerweile ist bekannt, dass der Iceman gerne über 2015 hinaus bei der Scuderia bleiben möchte.

Im Rennen topp, in der Quali hopp: Kimi Räikkönen und der fehlende Grip, Foto: Ferrari
Im Rennen topp, in der Quali hopp: Kimi Räikkönen und der fehlende Grip, Foto: Ferrari

Räikkönen sucht indes nicht nach Ausreden. Er weiß, dass er sich im Qualifying verbessern muss: "Wir müssen einen besseren Job abliefern, um sicherzugehen, dass die Reifen besser arbeiten. Und wir müssen an den Samstagen Fehler vermeiden, müssen all die Details zusammenbekommen."

Des Pudels Kern sind die Reifen. "Es dreht sich alles darum, die Reifen auf einer Runde ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen, um das Beste aus ihnen herauszuholen", sagte Räikkönen. "Die Reifen machen den größten Unterschied aus. Und ob sie arbeiten oder nicht, wirkt sich enorm auf die Rundenzeiten aus."

Bei Ferrari kenne man die Gründe, weshalb der Finne sich bei kühlen Bedingungen im Qualifying so schwer tut. "Es ist aber nicht leicht, Teile oder Hilfsmittel herzustellen, um unsere Probleme auf eine Runde oder unter tricky Bedingungen zu lösen." Der SF15-T fühle sich zwar insgesamt besser an, aber die Probleme sind immer noch da.

Kalter Asphalt, kein Grip: Sebastian Vettel kennt das größte Problem des SF15-T, Foto: Sutton
Kalter Asphalt, kein Grip: Sebastian Vettel kennt das größte Problem des SF15-T, Foto: Sutton

Auch Sebastian Vettel rätselt darüber, weshalb der Abstand zu Mercedes im Qualifying im Vergleich zu den Rennen so groß ist. "Wenn ich die Antwort wüsste, dann würde ich sofort zu jedem hingehen und ihm sagen, was er zu tun hat", sagte er.

Die Probleme im Qualifying betreffen den Deutschen genauso wie seinen Teamkollegen. "Ein Teil des Rennens wird bereits am Samstag entschieden. Und es kann schon ein- oder zweimal passieren, dass wir unter kühleren Bedingungen zu kämpfen haben", so Vettel. "Aber dann müssen sicherstellen, dass wir das in den Griff bekommen. Daher ist es keine Entschuldigung, wenn so etwas häufiger passiert. Es ist ein Fehler und das ist nicht gut für uns. Wir hart daran arbeiten, das Problem zu lösen."

Teamchef Arrivabene nimmt das gesamte Team in die Verantwortung, wenn es um die Qualifying-Leistung im Allgemeinen geht, nicht nur seinen finnischen Schützling allein. "Mercedes ist seit Anfang vergangenen Jahres sehr, sehr schnell im Qualifying", sagte Arrivabene. "Das ist ein Anzeichen dafür, worauf wir uns künftig mehr konzentrieren müssen."