Für die britischen Behörden ist der Fall Maria de Villota beendet. Das Amt für Arbeitsschutz, Health and Safety Executive (HSE), hat nun bekanntgegeben, dass keine weiteren Schritte gegen die Beteiligten des Unfalls eingeleitet werden. Die Frage, wie es zu dem verhängnisvollen Unfall kommen konnte, ist allerdings noch immer ungeklärt.

Die Familie der verstorbenen de Villota zieht derweil ein zivilrechtliches Vorgehen in Betracht. In einem Statement, das der spanischen Tageszeitung la Vanguardia vorliegt, heißt es: "Wir warten heute noch auf den Inhalt des Berichts [des HSE] und auf die tatsächlichen Ergebnisse ihrer Untersuchung."

Auch nach ihrem Unfall zeigte sich de Villota noch in der Öffentlichkeit, Foto: Sutton
Auch nach ihrem Unfall zeigte sich de Villota noch in der Öffentlichkeit, Foto: Sutton

"Sobald uns das HSE Zugang zum Inhalt und zu den Details des Berichts gewährt, werden wir evaluieren, ob wir angemessene zivilrechtliche Schritte einleiten werden", heißt es in dem Statement weiter. "Um - wie es Maria gewollt hätte - sicherzustellen, dass ein solche Unfall wie ihrer nicht noch einmal aus grober Fahrlässigkeit passiert."

Vater Emilio de Villota äußerte sich gegenüber der spanischen Tageszeitung Marca enttäuscht von der Vorgehensweise der Behörden: "Mir wär es lieber gewesen, wenn sie beide Parteien bezüglich des endgültigen Berichts informiert hätten, anstatt das Ergebnis gefiltert durch die britischen Medien zu verbreiten. Das ist sehr traurig und unglücklich."

Maria de Villota war am 3. Juli 2012 bei einem Straight-Line-Test für das damalige Marussia Team schwer verunglückt. Die Spanierin war im britischen Duxford am Ende eines Runs gegen die Laderampe eines herumstehenden LKWs gefahren und hatte sich dabei schwere Verletzungen zugezogen. Augenzeugen berichten davon, dass das Fahrzeug kurz vor dem Einschlag plötzlich beschleunigt haben soll.

De Villota verlor dabei ihr rechtes Auge, konnte sich aber wieder ins Leben zurückkämpfen und zeigte sich auch nach dem Unfall noch im Formel-1-Fahrerlager. Am 11. Oktober 2013 verstarb die Spanierin mit 33 Jahren überraschend an Spätfolgen des Unfalls.