Jugend forscht - selten traf dieses Motto auf ein Formel-1-Team mehr zu als auf Toro Rosso. Die Nachwuchsmannschaft von Red Bull geht in der kommenden Saison mit der jüngsten Fahrerpaarung der Formel-1-Geschichte an den Start. Max Verstappen wird beim Auftakt in Melbourne erst zarte 17 Jahre alt und damit noch nicht einmal volljährig sein, und auch der 20-jährige Carlos Sainz Jr. zählt alles andere als zum alten Eisen.
Mit besonders großer Spannung wird Verstappens Debüt erwartet. Teamchef Franz Tost kann sich durchaus vorstellen, dass es der Niederländer seinem Vorgänger Daniil Kvyat gleichtut und schon beim ersten Rennen Zählbares mitnimmt. Der damals 19-jährige Russe belegte im Vorjahr im Albert Park den neunten Rang und hält damit den Rekord des jüngsten Fahrers, der je punktete.
"Ich bin absolut davon überzeugt, dass er sofort Punkte erzielen kann, wenn wir ihm ein gutes Auto geben", strotzt Tost gegenüber Autosport nur so vor Optimismus. "Es wird eine ähnliche Geschichte wie mit Daniil." Dass Verstappen anfänglich Probleme haben wird, glaubt der Teamchef nicht. "Er wird für Melbourne gut vorbereitet sein."
Kein Verständnis für Kritik
Immer wieder wurde in den letzten Wochen und Monaten Kritik an Verstappens jungem Alters geübt, doch Tost kann dieser negativen Stimmung nichts abgewinnen. "Max kommt mit einer Erfahrung von zehn Jahren in die Formel 1", verweist er auf die Zeit des Niederländers im Kartsport.
Ohnehin ist Tost davon überzeugt, dass sich die Zeiten geändert haben, schließlich erlauben es die Regularien der FIA, dass heute bereits 15-Jährige ein Formel-Auto steuern - der Weg in die Königsklasse ist dann oftmals kein allzu weiter mehr. "Es kommt nicht auf das Alter an, sondern auf die Performance, die ein Fahrer zeigt", betont der Österreicher und fügt hinzu: "Ich kenne viele Fahrer, die 24, aber viel zu langsam für die Formel 1 sind."
Viele erfolgreiche Debütanten
Sollte Verstappen in Melbourne tatsächlich punkten, würde er Kvyat zwar den Altersrekord abjagen, allerdings wäre er beileibe nicht der erste Fahrer, der bei seinem Debüt anschreibt. Bereits 70 Piloten gelang dieses Kunststück, gewinnen konnte jedoch nur einer: Giancarlo Baghetti beim Großen Preis von Frankreich 1961.
Neben Kvyat startete in der Vorsaison auch Kevin Magnussen fulminant in sein erstes Formel-1-Jahr. Der Däne überquerte die Ziellinie als Dritter und wurde dank Daniel Ricciardos Disqualifikation sogar als Zweiter gewertet. Glück brachte ihm das Erfolgserlebnis aber nicht, McLaren beorderte ihn für 2015 bekanntlich wieder ins zweite Glied zurück.
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