Seit die FIA bekanntgab, dass die Kriterien für die Superlizenz ab der Saison 2016 verschärft werden, gehen die Wogen hoch. Hätte das neue System bereits in der Vergangenheit Bestand gehabt, wären zahlreiche erfolgreiche Fahrer gar nicht in der Lage gewesen, in die Formel 1 aufzusteigen, da ihnen die notwendigen Voraussetzungen in Form von in Nachwuchsrennserien gesammelten Punkten gefehlt hätten.

Schumacher gab beim Australien GP 2010 sein Comeback, Foto: Sutton
Schumacher gab beim Australien GP 2010 sein Comeback, Foto: Sutton

Ein prominentes Opfer wäre auch Michael Schumacher gewesen. Der Rekordweltmeister feierte 2010 mit Mercedes sein Comeback, was unter dem neuen Regelwerk allerdings gar nicht möglich gewesen wäre. Dieses sieht nämlich unter anderem vor, dass Piloten, die bereits im Besitz einer Superlizenz sind, in der vergangenen Saison mindestens fünf oder in den zurückliegenden drei Jahren zumindest 15 Grands Prix bestritten haben müssen, ansonsten erlischt ihre Formel-1-Zulassung.

Der Weltverband ist nun jedoch bemüht, die Wogen zu glätten und kündigte an, dass in speziellen Fällen Ausnahmen weiterhin möglich sein werden. "Eines der Ziele des neuen Superlizenzsystems ist die Vermeidung einer Vielzahl von Ausnahmen, die zuletzt oft vorkamen", sagte ein FIA-Sprecher gegenüber Autosport. "Sollte es aber eine echte Ausnahme wie im Fall von Michael Schumacher geben, haben wir noch immer die Möglichkeit, das World Motor Sport Council einzuschalten."

Wolff und Wehrlein vor Problemen

Derlei Ausnahmen sollen künftig allerdings auch tatsächlich solche bleiben und nicht zum Regelfall avancieren. Susie Wolff und Pascal Wehrlein, die die Superlizenz aufgrund von abgespulten Kilometern bei Testfahrten erhielten, würden die Zulassung demnach 2016 verlieren und müssten die neuen Lizenzkriterien, also die geforderten Punkte oder Rennstarts, erfüllen. "Momentan würden sie sich 2016 nicht für eine volle Superlizenz qualifizieren", bestätigte der FIA-Sprecher.