Der nächste Rennfahrersohn ist auf bestem Wege in die Spitze des Motorsports. Aurelien Panis, Sohn des früheren Formel-1-Piloten Olivier, steigt 2015 in die Formel Renault 3.5 auf. Panis Junior startet für das erfolgreiche Nachwuchsteam Tech 1 Racing, das schon Piloten wie Daniel Ricciardo, Jean-Eric Vergne und Daniel Juncadella hervorgebracht hat. "Ich freue mich schon sehr auf diese neue Herausforderung", sagte Aurelien. "Das ist ein wichtiger Meilenstein für mich, bei dem die Wahl des Teams eine wichtige Rolle spielte."

Der junge Panis war in den vergangenen Jahren eher unter dem Radar der internationalen Szene gefahren und konnte sich in Ruhe entwickeln - im Gegensatz zu diversen anderen Talenten, deren Väter früher in der Formel 1 fuhren. Der 20-Jährige arbeitete sich die klassische Leiter der Renault World Series hoch, startete in der abgelaufenen Saison in den 2-Liter-Klassen. Das Jahr 2014 schloss Panis Junior als Gesamtneunter in der Formel Renault 2.0 Euro ab. Nennenswerte Erfolge im Formelsport hat er bislang noch nicht vorzuweisen.

Olivier Panis startete 157 Mal in der Formel 1, Foto: Sutton
Olivier Panis startete 157 Mal in der Formel 1, Foto: Sutton

Motorsport-Magazin.com unterhielt sich bereits zu Beginn des Jahres 2013 mit Olivier Panis über die potenzielle Motorsport-Karriere seines Sohnes. Der 157-malige Grand-Prix-Starter sagte seinem Sohn volle Unterstützung zu, wies aber auch ohne Umschweife auf die Schwierigkeiten hin, die der Sport in all seinen Facetten mit sich bringt. Hier zeigt Motorsport-Magazin.com einen Ausschnitt des Interviews mit Panis Senior vom März 2013.

Olivier Panis über seinen Sohn Aurelien

Olivier, dein Sohn ist ebenfalls im Motorsport aktiv. Was hältst du davon?
Olivier Panis: Zuerst wollte ich nicht, dass er das macht. Manchmal musste ich ihn sogar bremsen.

Warum das denn?
Olivier Panis: Ich habe diese Welt geliebt, sie war mein Leben. Aber sie war auch hart - du musst immer der Beste sein. Du brauchst viele Sponsoren, die sind aber immer schwieriger zu finden. In der Formel 1 gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Cockpits. Du brauchst also auch Glück, um den Sprung zu schaffen. Ich kenne viele gute Fahrer, die es aber nie in die Formel 1 geschafft haben. Das finde ich deprimierend und so etwas wünsche ich mir nicht für meinen Sohn.

Kam dein Sohn eigentlich nur durch dich zum Motorsport?
Olivier Panis: Ich denke schon, dass mein Sohn Talent hat. Aber jetzt muss er erst mal aufwachsen, dann schauen wir weiter. Eines Tages sagte ich zu Aurelian: "Wenn du das nur machst, um mir einen Gefallen zu tun, begehst du einen sehr großen Fehler. Denn mir ist es egal. Wenn du das aber für dich persönlich machen möchtest und ich dir helfen kann, mache ich das natürlich." Nach zehn Minuten war mir absolut klar, dass er das aus eigenem Antrieb macht.

Legst du trotzdem Wert darauf, dass er weiter zur Schule geht?
Olivier Panis: Ja, auf jeden Fall. Er macht mit der Schule weiter. Ich habe so viele Kinder gesehen, die die Schule mit 14 oder 15 Jahren verlassen haben. Aber wenn es dann nicht so läuft wie geplant - was machst du dann? Ich hatte das große Glück, in der Formel 1 zu fahren - aber ich hatte eben auch großes Glück.