Wieso hat sich Lewis Hamilton im teaminternen Duell gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg durchgesetzt? Motorsport-Magazin.com nennt drei Tugenden, die Hamilton zum Titel verholfen haben.

Tugend I: Reine Rennspeed

Im Regen von Japan war Hamilton klar der schnellere Mercedes, Foto: Mercedes AMG
Im Regen von Japan war Hamilton klar der schnellere Mercedes, Foto: Mercedes AMG

Lewis Hamilton ist ein Vollgastier. Dass der Brite weltweit die Nummer eins ist, geht es um reine Speed, ist in nahezu der gesamten Fachwelt unumstritten (#HAMMERTIME). Vor allem im Rennen greift dieser Vorteil (Beste Beispiele: Barcelona, Monza, Suzuka und Austin). Hamilton findet sofort die letzten Zehntel. Rosberg muss sich diese mühsam erarbeiten, sich erst an das Limit herantasten. Im Qualifying hat der Deutsche die Zeit dazu, was Rosbergs starke Pole-Bilanz erklärt. Im Rennen sieht das anders aus. Dort verliert der Vize-Champion sofort entscheidende Zeit auf Hamilton - fällt aus dem DRS-Fenster oder wird seinerseits von Hamilton geknackt (Austin).

Tugend II: Pech und Patzer ausgemerzt

Nach Motorschaden im Qualifying kam Hamilton in Ungarn stark zurück, Foto: Sutton
Nach Motorschaden im Qualifying kam Hamilton in Ungarn stark zurück, Foto: Sutton

Lief bei Lewis Hamilton etwas schief - ob selbst oder durch Defekte verschuldet - gelang es dem Weltmeister zumeist den Schaden zu begrenzen.

  • In Österreich fuhr Hamilton nach einem Fahrfehler im Qualifying vom neunten Startplatz auf Rang zwei - obwohl Williams in Spielberg nahezu auf Augenhöhe mit Mercedes lag.
  • In Hockenheim kämpfte sich Hamilton nach Bremsendefekt und Aus in Q1 vom letzten Startplatz auf das Podium.
  • In Ungarn sah der Brite trotz eines kapitalen Motorschadens im Qualifying und erneut Startplatz 22 die Zielflagge vor Polesetter Rosberg.
  • In Silverstone führte der Weg nach einem eigenen Strategiefehler im Qualifying vom sechsten auf den ersten Platz am Sonntag.

Tugend III: Seriensieger

In Austin feierte Hamilton den fünften Sieg in Serie, Foto: Sutton
In Austin feierte Hamilton den fünften Sieg in Serie, Foto: Sutton

In Abu Dhabi krönte sich Lewis Hamilton mit seinem elften Saisonsieg zum Weltmeister. Schon vor diesem Sieg hieß es von vielen Seiten, Hamilton habe den Titel mehr verdient. Wer zehn Rennen gewinne, müsse Weltmeister werden. Es wäre eine Schande, sollte es wegen der doppelten Punkte beim Saisonfinale anders kommen. Der Ausgang der WM ist also Balsam auf die Seelen all dieser Kommentatoren. Zumal in der gesamten Formel-1-Geschichte noch jeder Fahrer mit einer Siegesserie von mindestens vier Triumphen Weltmeister geworden ist. Lewis Hamilton gelang das 2014 sogar zweimal: Zwischen Malaysia und Spanien sowie Italien und den USA.