Nach der Insolvenz hat es Caterham auf der letzten Rille zum Saisonfinale nach Abu Dhabi geschafft. Mit rund 2,5 Millionen Euro an Fanspenden konnte das Team den Start beim letzten Rennen der Saison sicherstellen. Allerdings mussten die Insolvenzverwalter kräftig an der Kostenschraube drehen, um innerhalb des Budgets zu arbeiten. Heißt: In Abu Dhabi tritt Caterham mit einer verkleinerten Mannschaft an, außerdem wurden angeblich weniger Ersatzteile eingeflogen. Die massiven Einsparungen riefen Kritiker auf den Plan: Ist die Teilnahme am Rennwochenende überhaupt sicher?

"Im Moment stehen wir vor einer ziemlich großen Herausforderung", räumte Kamui Kobayashi ein. "Wir sind mit nur 40 Teammitgliedern hier. Die Hauptsache wird also sein, am Grand Prix teilnehmen zu können." Kobayashi hatte die Sicherheitsvorkehrungen des Teams schon einmal angezweifelt. Im Rahmen des Russland-Wochenendes hatte er in einem Eintrag auf seiner privaten Facebook-Seite kurzzeitig um seine Gesundheit gebangt. Der Vorfall konnte zwar aufgelöst werden, sorgte aber für allgemeines Stirnrunzeln im Fahrerlager.

Caterham reist mit kleiner Mannschaft an, Foto: Sutton
Caterham reist mit kleiner Mannschaft an, Foto: Sutton

Alles ist sicher

In Abu Dhabi bräuchten sich die Fahrer keine Sorgen zu machen, versicherte unterdessen Finbarr O'Connell. Der Insolvenzverwalter des Teams wurde in Abu Dhabi in Teamkleidung gesichtet und tritt dort offenbar als stellvertretender Teamchef auf. "Ich bin absolut überzeugt, dass alles sicher ist", sagte O'Connell. Als Argument führte er unter anderem an, dass Caterham seit Sochi kein Rennen mehr bestritten hat und die Autos in der Zwischenzeit perfekt aufbereiten konnte.

Eine möglicherweise trotzdem nicht ganz angenehme Situation für Will Stevens, der an diesem Wochenende sein Renndebüt in der Formel 1 gibt. Der junge Brite springt als zweiter Fahrer neben Kobayashi ein, nachdem Stammpilot Marcus Ericsson seinen Vertrag gekündigt hatte. Trotz der finanziellen Schieflage machte sich Stevens keine Sorgen um seine Sicherheit. "Alles ist gut und ich habe ein gutes Gefühl dabei, rauszugehen und ans Limit zu pushen", sagte der 23-Jährige.

Finbarr O'Connell (l.) spielt den Interims-Teamchef, Foto: Sutton
Finbarr O'Connell (l.) spielt den Interims-Teamchef, Foto: Sutton

Sicherheit hat oberste Priorität

Ein akutes Sicherheitsrisiko werden die beiden Caterham-Boliden wohl nicht darstellen. Dafür dürfte allein schon die FIA sorgen, die sicherlich ein besonderes Auge auf das Treiben in der überschaubaren Caterham-Box wirft. "Jeder hier will, dass das Auto absolut sicher ist", versicherte Rookie Stevens. "Das hat oberste Priorität - nicht nur bei uns, sondern bei jedem Team."

Doch was passiert, wenn es in den Trainings zu Zwischenfällen kommt? Hat Caterham gegebenenfalls genügend Ersatzteile dabei, um jeden Schaden reparieren zu können? Stevens blieb gelassen und freute sich auf seinen ersten Einsatz an einem Grand-Prix-Wochenende. "Ich bin absolut sicher, dass es keine Probleme mit dem Auto oder irgendetwas anderem gibt", sagte er. "Als Team wissen wir, was wir tun müssen, um hier her zu kommen. Für mich ist das eine gute Gelegenheit und auch für das Team, um zu zeigen, dass sie zurück sind und in der Formel 1 weitemachen wollen."