Caterham ist zurück! Der Rennstall, der im vergangenen Monat Insolvenz anmelden musste, steht beim Saisonfinale in Abu Dhabi in der Startaufstellung. Ob oder wie es darüber hinaus mit dem F1-Team weitergeht, ist unklar. "Die nächsten Wochen werden für das Überleben des Teams entscheidend sein, denn so langsam bricht die Mannschaft auseinander. Die Mitarbeiter suchen sich neue Arbeitsplätze", erklärte Insolvenzverwalter Finbarr O'Conell.

In Abu Dhabi stehen drei Meetings mit potenziellen Käufern an. "Ich treffe mich mit zwei Familien aus dem Mittleren Osten. Ich denke, sie wollen mich sehen, weil wir gerade im Land sind. Der andere Gesprächspartner ist ein größeres Unternehmen, das perfekt in die F1 passen würde", sagte O'Conell. Nähere Details zu den Interessenten wollte er nicht verraten, allerdings kommt für ihn nur ein Käufer in Frage, der dem F1-Rennstall eine langfristige Zukunft bieten kann.

"Hier geht es nicht um das Preisschild, sondern was die Leute bereit sind zu investieren. Das Preisschild bringt sie in die Formel 1, aber danach kommen stetig weitere Kosten dazu", betonte O'Conell. Circa 70 Millionen Pfund pro Jahr braucht es, um ein Team in der Königsklasse des Motorsports an den Start zu schicken. Eine Summe, die nicht nur Caterham in finanzielle Schwierigkeiten stürzen ließ.

Treffen mit den kleinen Teams

Deshalb will sich O'Conell mit den kleinen Teams an einen Tisch setzen, um mit ihnen über die Preisgeldverteilung innerhalb der F1 zu sprechen. "Es wird ein Meeting der kleineren Teams geben und ich hoffe, dass ich eingeladen werde. Vielleicht kann ich eine neue Sichtweise einbringen, immerhin bin ich ein Außenstehender und ein Spezialist, wenn es um Business-Pläne und Restrukturierungen geht", erklärte O'Conell.

Zuletzt warf der stellvertretende Force India-Teamchef Bob Fernley der Strategy Group vor, keinen Willen zur Kostenreduzierung zu zeigen. Durch die Einführung der neuen Power Units sind die finanziellen Belastungen für die kleinen Teams deutlich gestiegen. Im Schnitt koste eine Power Unit inklusive Einbau 43 Millionen Dollar, zeigte Fernley auf. Das bedeutet, dass nach der aktuellen Verteilung der Preisgelder der FOM bei den kleinen Teams 70 bis 80 Prozent nur für die Motorenkosten draufgehen.

Da die Kosten nicht gegen den Willen der großen Teams reduziert werden können, liegt der Fokus der kleinen Teams nun auf den Preisgeldern. Diese werden entsprechend der Verträge mit der FOM ausgeschüttet, wobei Fernley andeutete, dass die kleinen Teams damals zu Knebelverträgen gezwungen waren. "In unserem gemeinsamen Interesse und für eine nachhaltige Zukunft des Sports bitten wir Sie, zusammen mit den anderen Anteilseignern, eine fairere Verteilung einzuführen", schrieb Fernley in einem Brief an Bernie Ecclestone.