Der Paddock brodelt. Während einige Fahrer und Teammitglieder zu Halloween mit spukigen Masken durchs Fahrerlager streiften, setzten sich deren Teamchefs mit dem blanken Horror der Formel-1-Finanzen auseinander. Dabei kamen am Freitagabend Gerüchte auf, wonach Sauber, Lotus und Force India einen Boykott des US Grand Prix geplant hätten.

"Ich habe erst gerade davon erfahren", verriet ein erstaunter Gerard Lopez. "Die Antwort lautet nein. Ich bin ehrlich gesagt überrascht. Ich habe mich mit ihnen getroffen, aber es ging um die Verteilung der Gelder, mehr nicht."

Angeblich habe nur die Angst vor einem ähnlichen Fiasko wie einst in Indianapolis die Teams von den Boykottplänen abgehalten. Aber auch Vijay Mallya wollte davon nichts wissen. "Ich habe mit keinem Team über irgendeinen Boykott gesprochen", betonte der Inder. "Aber ich habe mit Lotus und Sauber über unsere extreme Enttäuschung über den Verlust von Marussia und Caterham geredet."

In einer schier endlosen Pressekonferenz lieferten sich Mallya, Lopez, Monisha Kaltenborn sowie Mercedes-Boss Toto Wolff und McLaren-Renndirektor Eric Boullier ein Wortduell. "Ich war mehr als betrübt, die Einstellung der großen Teams, die Mercedes zum Ausdruck brachte, zu hören", gab Mallya an.

"Sie wollen ausgeben, soviel sie wollen. Wenn andere Teams sich die F1 leisten können, sind sie willkommen, wenn nicht, sollen sie verschwinden", fasste Mallya seine Sicht der Dinge zusammen. "Ich denke nicht, dass die großen Teams die Regeln machen, noch ist es ihre Weltmeisterschaft. Der Arroganz der großen Teams muss Einhalt geboten werden."