Seit Jahren beklagen sich die kleinen Formel-1-Teams über die enormen Kosten der Königsklasse, doch erst nach dem Zusammenbruch gleich zweier Rennställe ist klar, wie groß die Probleme wirklich sind. In der Pressekonferenz am Donnerstag diskutierten fünf der Teamchefs über das Problem, doch eine Lösung kam trotz langer Gespräche nicht in Sicht.

Die kleinen Teams fordern eine gerechtere Verteilung der Einnahmen und eine Kostenbeschränkung. Die großen Teams bezweifeln hingegen, dass dies der richtige Weg ist und befürchten sogar eher Massenentlassungen.

"Die Teams der Formel 1 sollten dort bleiben, die Situation jedoch betrachten und einen kurfristigen Zeitplan entwickeln, wie man zu einem gesunden Feld kommt und einen langfristigen Plan", erklärte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff.

Das Gespräch drehe sich zumeist um die Verteilung der Einnahmen, auf die nur die Rechte-Inhaber Einfluss haben. "Ich habe viele Ideen, doch die Teams werden immer das ausgeben, was sie bekommen", fügte Wolff hinzu.

"Die Verteilung ist komplett falsch", ärgert sich Lotus-Besitzer Gerard Lopez, der auf Boni hinweist, die Ferrari alleine für die Teilnahme bekommt. "Wenn es Teams gibt, die für die Teilnahme mehr bekommen, als andere Teams in der Saison ausgeben, ist am System irgendetwas falsch", kritisiert Lopez.

Er pocht auf eine zeitnahe Reaktion und Änderung der Regelungen. "Wenn man die Situation jetzt nicht ernst nimmt, dann wird sich nie etwas ändern", so Lopez weiter. Ein Punkt, den er besonders angreift, sind die teuren Motoren.

Zu Antriebseinheiten äußerte sich auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone: "Wir müssen diese Motorenbegrenzungen loswerden, denn sie bringen niemandem etwas", schimpft der Brite gegenüber Sky. Der Vater der Königsklasse schließt dabei auch nicht aus, dass sich das Feld weiter verkleinert.