Im zweiten Freien Training war Lewis Hamilton 0,864 Sekunden schneller als der Zweite. Nico Rosberg, der Schnellste in der ersten Session, belegte Rang vier - und war damit nicht zufrieden. Neben einem Patzer in Kurve 17 gab der Deutsche auch dem Setup Schuld an seinem Rückstand. "Aus Ingenieurssicht war das heute ein sehr produktiver Tag. Das Team entschied sich dazu, zwei verschiedene Setup-Wege einzuschlagen. Ich probierte ein sehr kreatives Setup an meinem Auto aus, das leider nicht funktionierte", erklärte Rosberg.

Mit dem Setup hatte Mercedes ein Experiment gewagt. "Wir haben etwas absolut Kreatives probiert, das wir in dieser Art noch nie probiert hatten. Aber es hat sich nicht ausgezahlt, deshalb werden wir morgen zur konservativeren Variante zurückkehren. Lewis war damit heute sehr schnell", so der Mercedes-Pilot. Die Bestzeit seines Teamkollegen stimmt ihn für das restliche Wochenende zuversichtlich. "Ich hoffe, dass wir erneut das schnellste Auto im Feld haben", verriet Rosberg.

Reifen als größte Herausforderung

Für Prognosen sei es aber noch zu früh, da die neue Strecke für alle Fahrer eine Herausforderung darstellen würde. "s ist eine tolle Strecke, aber auch eine schwierige. Es ist schwer eine fehlerfreie Runde hinzubekommen, da gibt es für uns alle noch Arbeit", meinte Rosberg. Für die Reifen scheint das Sochi Autodrom allerdings kein Problem darzustellen. "Es gab im Freien Training keinerlei Reifenabbau", verriet Rosberg und fügte hinzu: "Das ist nicht gut, denn wir brauchen den Grip zum Überholen. Womöglich sehen wir im Rennen auch Ein-Stopp-Strategien, das ist schon ungewöhnlich."

Paddy Lowe sieht in den Reifen die wohl größte Herausforderung. "An diesem Wochenende ist es die größte Herausforderung, die Reifen auf diesem brandneuen Asphalt richtig zum Arbeiten zu bekommen. Diese Probleme scheinen alle Teams gleichermaßen zu haben. Wir haben zwischen den Trainings hart daran gearbeitet, um ein paar Veränderungen vorzunehmen, wenn auch mit mäßigem Erfolg. Somit liegt ein arbeitsreicher Abend voller Analysen vor uns", sagte Lowe.