Die wichtigste Information zum Heimrennen in Russland lieferte Marussia bereits vor Start des ersten Trainings am frühen Freitagmorgen. Der Rennstall startet in Sochi nur mit Max Chilton. Das Cockpit von Jules Bianchi bleibt nach dessen schwerem Unfall in Japan frei - aus Respekt vor dem verletzten Franzosen.

"Ich weiß nicht, wie ich in Worte fassen soll, wie stark ich von dem, was Jules passiert ist, betroffen bin", sagt Chilton. "Es wird ein sehr emotionales Wochenende für das gesamte Team. Aber wir werden das durchstehen und weiter für Jules beten."

Ersatzfahrer Alexander Rossi kommt in Sochi nicht zu seinem GP-Debut, Foto: Sutton
Ersatzfahrer Alexander Rossi kommt in Sochi nicht zu seinem GP-Debut, Foto: Sutton

Auch sportlich ein Trauerspiel

Das sportliche Geschehen spielt für das tief erschütterte Team angesichts der schlimmen Verletzung Bianchis kaum eine Rolle. Und so fährt Marussia ausgerechnet beim wichtigen Heim-Grand-Prix hinterher. In beiden Trainingssessions unterlag Chilton der Caterham-Konkurrenz deutlich.

"Es war ein sehr schwieriger Tag für alle im Team. Ein Tag, an dem wir tief in uns gehen mussten, um uns auf das Rennwochenende zu fokussieren", schildert Chilton. "Wir hatten aber einen produktiven Tag, haben viel am technischen Setup gefeilt und die Strecke kennen gelernt", ergänzt der Brite.

Am Morgen tauchte Chilton dennoch auf dem letzten Platz des Klassements auf, nachmittags gelang es, zumindest Kamui Kobayashi hinter sich zu lassen. Gegen Marcus Ericsson reichte es allerdings bei Weitem nicht.